Pakete in der Innnenstadt ausliefern oder als Handwerker zu Kunden in die Stadt fahren - das wird schnell zur mittelgroßen Herausforderung. Spätestens sobald es an die Parkplatzsuche geht. Die Stadt Bonn will jetzt gegensteuern und Parkplätze für den Wirtschaftsverkehr einrichten.
Die ersten acht Parkplätze sollen in der Bonner Südstadt und im Stadtteil Kessenich entstehen, farblich markiert und beschildert. Von 8 bis 18 Uhr dürfen auf diesen Flächen an Werktagen nur bestimmte Fahrzeuge parken: Paketzusteller, Handwerker, Liefer- und Pflegedienste. Sie müssen einen Handwerker-Parkausweis oder eine entsprechende Sondergenehmigung besitzen.
Mehr Verkehrssicherheit durch geregelten Parkraum
In dicht besiedelten Gebieten sollen die Wirtschaftsparkplätze die oft zeitintensive Parkplatzsuche erleichtern. Außerdem, so die Stadt Bonn, kämen Fahrerinnen und Fahrer so nicht in die Not, ihr Fahrzeug rechtswidrig abzustellen - etwa auf Rad- oder Gehwegen oder im Halteverbot. Das Konzept soll also auch für mehr Verkehrssicherheit sorgen.
Etwa so werden die Wirtschaftszonen ausgeschildert sein.
Die Wirtschaftsparkplätze sind in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, der Handwerkskammer Köln und der Stadt Köln entstanden. Auch in Köln sollen künftig entsprechende Flächen eingerichtet werden.
Da das aber noch etwas dauert, prescht Bonn schon mal vor: In den kommenden Wochen will die Stadt die ersten Parkplätze einrichten und schauen, wie gut sie angenommen werden. Wenn das Konzept aufgeht, kündigt die Stadt an, zeitnah zu prüfen, wo weitere Standorte entstehen könnten.
Einsatz für die Wirtschaft in der grün regierten Stadt?
Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Bündnis '90/Die Grünen) betonte, dass das Konzept gemeinsam mit Wirtschafts- und Handwerksverbänden geplant wurde. "Es ist ein essenzieller Bestandteil der Bonner Mobilitätswende, auch Platz für die Verkehre zu schaffen, welche derzeit nicht ohne ein Kraftfahrzeug funktionieren", so Dörner.
Die grüne Verkehrspolitik der Stadt Bonn sorgt immer wieder für heftige Diskussionen. Gerade aus Handwerk und Handel kommen Bedenken, dass sie unter der Verkehrswende leiden werden - wenn etwa Parkplätze zugunsten von Café-Tischen wegfallen und die Autos auf den Straßen dem Fahrrad weichen müssen.
Unsere Quellen:
- Stadt Bonn