Flusssperre an der Erft schon wieder zerstört

Lokalzeit aus Düsseldorf 03.01.2024 Verfügbar bis 03.01.2026 WDR Von Thorsten Risch

Wieder Erft-Wehr in Neuss zerstört

Stand: 03.01.2024, 18:03 Uhr

In Neuss haben Unbekannte binnen weniger Wochen nun schon zum dritten Mal eine Flusssperre an der Erft beschädigt und damit Fische in Gefahr gebracht. Die Polizei ermittelt.

Bilder einer Überwachungskamera zeigen schemenhaft, wie ein Unbekannter in der Nacht zu Sonntag in die Gummischläuche des Wehrs schneidet und es damit zerstört.

Schon im Dezember waren die luftgefüllten Schäuche des Wehres an zwei aufeinander folgenden Tagen aufgeschlitzt worden. Dadurch lief der Oberlauf der Erft nahezu trocken. Tausende Fische drohten zu sterben. Durch eine schnelle Reparatur konnte das verhindert werden.

Viel Regen ist in dieser Situation hilfreich

Das Wehr

Normalerweise stauen die Luftschläuche die Obererft

Seit Sonntag fließt die Erft unkontrolliert in Richtung Rheinmündung. Der Wasserstand ist um einen Meter abgefallen. Dass die Obererft nicht trocken fällt, ist wohl dem vielen Regen der letzten Tage zu verdanken.
Bei weniger Niederschlag wären die ökologischen Folgen wohl fatal, sagt der Erftverband. Experten haben die Lage im Blick, falls Fische gerettet werden müssten.

Motiv völlig unklar

Wer ein Interesse daran haben könnte, die Obererft trockenzulegen, ist Ulrich Muris vom Erftverband ein Rätsel. Die Folgen sind allerdings beachtlich, nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell: Die Reparaturarbeiten im Dezember hätten knapp 10.000 Euro gekostet.

Jetzt werden die Arbeiten wahrscheinlich aufwändiger und damit teurer, so der Erftverband. Noch in dieser Woche soll das Wehr aber wieder funktionieren.

Die Polizei im Rhein-Kreis-Neuss hat Ermittlungen eingeleitet. Der Erftverband überlegt sich jetzt, wie die Wehre an dem kleinen Fluss besser gegen Vandalismus geschützt werden können.

Quellen:

  • Polizei Rheinkreis Neuss
  • Erftverband
  • Stadtverwaltung Neuss

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