Atommülltransporte nach Ahaus - oder neues Zwischenlager in Jülich?
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Atommülltransporte nach Ahaus - oder neues Zwischenlager in Jülich?
Stand: 05.03.2024, 17:03 Uhr
Atommülltransporte nach Ahaus oder ein Zwischenlager in Jülich? NRW-Ministerin Neubaur von den Grünen und der grüne Bundesvorsitzende Nouripour haben in Jülich darüber diskutiert.
Omid Nouripour sei es wichtig, das Für und Wider möglicher Castor-Transporte abzuwägen und auch Stimmungen mitzubekommen, sagte er am Dienstag in Jülich. Deshalb gab es auch ein Treffen mit Vertretern von Bürgerinitiativen aus Ahaus und Jülich, die sich seit Jahren gegen die möglichen Transporte stellen. Sie forderten außerdem, Ministerin Neubaur müsse sich als zuständige Atomaufsicht des Landes endlich positionieren.
NRW-Wirtschaftsministerin müsse sich positionieren
Neubaur habe öffentlich noch nie deutlich gesagt, ob sie gegen die Transporte ist. Das steht zwar im Koalitionsvertrag der NRW-Landsregierung, aber die Bürgerinitiativen fordern eine deutliche Aussage der Ministerin, wie eine Lösung für den Atommüll aussehen könnte.
Nouripour sprach sich dafür aus, alle Beteiligten möglichst bald an einen Tisch zu bringen und Klartext zu reden. Das wären neben der Jülicher Entsorgungsgesellschaft Nuklearanlagen, kurz JEN, und den Bürgerinitiativen auch das NRW-Wirtschaftsministerium von Neubaur die drei Bundeministerien für Finanzen, Umwelt und Forschung. Und schließlich auch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung BASE.
Schwierige Finanzierung
Ziel muss es nach Ansicht von Nouripour sein, die unterschiedlichen Meinungen des Landes NRW (möglichst keine Transporte) und der Bundesministerien (Atommüll nach Ahaus) abzuwägen und eine Lösung zu finden. Der Knackpunkt dürfte die Finanzierung sein, denn nach Aussage der JEN wären Transporte günstiger als der Neubau eines Zwischenlagers. Und auch die Frage, wer für die Folgekosten eines Zwischenlagers aufkommt, dürfte dann Thema dieses runden Tisches werden.
Atomkraftgegner hatten am Dienstag in Jülich gegen geplante Transporte von Castor-Behältern mit radioaktivem Abfall ins westfälische Ahaus protestiert. Vor dem Grünen-Bürgerbüro in Jülich hatten sie aus Protest das Bild eines Lastwagens mit einem Castor-Behälter aufgestellt.
In einem Neubau in Jülich, der heutigen Sicherheitsanforderungen entspricht, wäre der strahlende Müll viel besser aufgehoben, erklärten die Initiativen. Sie forderten die NRW-Landesregierung von CDU und Grünen dazu auf, mehr Initiative für diese Option zu ergreifen und so weitere Transporte von Atommüll in das Zwischenlager für radioaktive Abfälle im Münsterland zu vermeiden.