Eigentlich ist Matthias Maurer sehr sachlich. Er beschreibt sich als Ingenieur, der nur die kühlen Zahlen sieht. Wenige Tage nach seiner Rückkehr auf der Erde kann er die Emotionen aber nicht zurückhalten. "Jeder Tag war ein Highlight", ruft er begeistert aus und strahlt über das ganze Gesicht.
Sehr guter Fitnesszustand
Maurer sitzt im Europäischen Astronautenzentrum in Köln zwischen ESA-Direktor David Parker und DLR-Vorstand Walther Pelzer. Ein bisschen wie ein Kind zwischen den stolzen Eltern. Er ist schmächtig, aber nicht schwach. Pelzer witzelt sogar, dass man bei Maurers Fitness fast zweifeln könnte, dass er wirklich im All war.
"Wenn man diesen Blick auf die Erde hat, versteht man erst was die ganzen kühlen Zahlen bedeuten." Matthias Maurer
Goodbye Lenin beim ISS-Filmeabend
Auf der ISS, berichtet Maurer, habe eine kollegiale Stimmung geherrscht. "Wir waren wie eine eingeschworene Familie", erzählt er. Freitags gab es ein gemeinsames Abendessen und Samstags einen Filmeabend. Maurer brachte Goodbye Lenin als eigenen Vorschlag mit.
Die Invasion in der Ukraine habe die Stimmung nicht beeinträchtigt. Gemeinsam mit den russischen Astronauten sei man sich einig gewesen: "Wir waren alle entsetzt und betroffen", erzählt Maurer.
Zweiter Flug anvisiert
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer hängt an der Außenhülle der Internationalen Raumstation
Maurers persönlicher Höhepunkt war ein Weltraumspaziergang, um Reparaturen an der Station zu machen. "Das war wie der Eintritt in eine neue Welt", erinnert er sich.
Wenn die Auswertungen der Mission mit dem Titel "Cosmic Kiss" beendet sind, hofft Maurer auf einen zweiten Flug. "Dann will ich auf den Mond", sagt er.
Über dieses Thema berichten wir am 11.05.2022 im WDR Fernsehen, um 19:30 Uhr in der Lokalzeit Köln.
