LKW Protest in Köln gegen höhere Maut
Lokalzeit aus Köln. 01.12.2023. Verfügbar bis 01.12.2025. WDR. Von Christian David.
Verkehrschaos in Köln: Lkw-Fahrer protestieren gegen Maut-Erhöhung
Stand: 01.12.2023, 19:25 Uhr
Mehrere Hundert Lkw waren am Freitag Teil einer Protestaktion in Köln. Ein Spediteur aus Bergheim hatte zu einer Straßenblockade aufgerufen. Hintergrund ist die Erhöhung der Lkw-Maut.
Es ist ein Kontrastprogramm, das die Kölner Innenstadt am Freitag füllt. Während Weihnachtsduft, Lichterglanz und Gemütlichkeit in der Luft liegen, ertönen auf der Rheinuferstraße lautstark Lkw-Hupen, es gibt einen kilometerlangen Stau, der Verkehr liegt zeitweise komplett lahm. Es ist das Ergebnis einer Protestaktion von Lkw-Fahrern. Denn seit dem 01. Dezember greift eine neue Maut. Damit sind viele der Spediteure nicht einverstanden.
Demo startet an Werft in Deutz
Lkw versammeln sich in Deutz
Bereits gegen Mittag finden sich mehrere Lkw-Fahrer mit ihren Fahrzeugen an der Werft im Stadtteil Deutz ein. Laut Kölner Polizei hatten sich 200 bis 300 Lkw-Fahrer angemeldet. Deshalb rechneten die Beamten schon im Vorfeld mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Autofahrer sollten die Innenstadt umfahren. Um 17 Uhr geht es dann so richtig los: Die Lastwagen fahren über die Severinsbrücke und bleiben auf den beiden Fahrspuren der Rheinuferstraße in Richtung Innenstadt stehen. Ab jetzt geht erst mal nichts!
Protest dauert 20 Minuten
Eigentlich herrscht rund um den Kölner Weihnachtsmarkt und am Schokoladenmuseum ein Fahrverbot für Lkw. Für die Dauer der Demonstration hebt die Kölner Polizei das aber auf. Der Protest geht rund 20 Minuten - inklusive ohrenbetäubendem Hupkonzert. In dieser Zeit werden alle anderen Verkehrsteilnehmer von der Rheinuferstraße abgeleitet. Trotz der Vorbereitung und der Ankündigung der Polizei, die Innenstadt zu umfahren, herrscht Verkehrschaos. Auch als die Blockade wieder aufgehoben ist, müssen sich Autofahrer durch den Rückstau in Geduld üben.
Lkw-Maut am 01. Dezember deutlich teurer
Lkw-Fahrer blockieren Rheinuferstraße
Zu der Straßenblockade hat ein Spediteur aus Bergheim aufgerufen. Hintergrund der Protestaktion ist, dass schwere Lastwagen ab dem 01. Dezember auf vielen Straßen in Deutschland deutlich mehr zahlen müssen. Die neue Lkw-Maut enthält einen CO2-Aufschlag. Die Maut wird damit um rund 80 Prozent teurer. Das bedeutet zwischen 20 und 50 Cent mehr pro Kilometer auf Autobahnen und Bundesstraßen. Pro ausgestoßene Tonne Kohlendioxid fällt somit ein Aufschlag von 200 Euro an.
Spediteur: "Wenn wir nicht mehr fahren, dann gibt es nichts."
Eine Summe, die sich viele Spediteure nicht leisten können. "Wenn wir nicht mehr fahren, dann gibt es nichts", betont ein Lkw-Fahrer. Er nimmt in Kauf, dass die Straßenblockade nicht bei allen Verkehrsteilnehmern auf Verständnis trifft. "Wir machen jetzt den Verkehr lahm und wollen die Aufmerksamkeit haben, damit die Leute verstehen, warum wir das hier machen", erklärt er weiter. "Das nervt gerade", sagt eine Autofahrerin. Andere wiederum haben für die Demonstration Verständnis.