In der neuen Obdachlosenunterkunft für Frauen sollen zunächst eine Notschlafstelle mit sechs Plätzen in drei Zimmern und ein Tagesaufenthalt eingerichtet werden. Damit sollen die Frauen die Möglichkeit erhalten, sich mit Essen und Getränken zu versorgen, sich zu waschen oder Kleidung zu wechseln.
Geplant ist außerdem, dass später noch ein Wohnbereich und eine psychologische Betreuung dazukommen sollen. Die Stadt Krefeld will die neue Einrichtung mit rund 500.000 Euro im Jahr finanzieren.
Start bis zum Sommer
Die größte Hürde, eine geeignete Immobilie zu finden, sei genommen, heißt es von allen Beteiligten. Das Haus müsse nun eingerichtet werden, außerdem seien noch einige Schönheitsreparaturen nötig.
Bis zum Sommer soll die Unterkunft bezugsfertig sein. Die Anschrift wird bewusst nicht öffentlich kommuniziert, um die Frauen zu schützen. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte soll es dann auch einen Wohnbereich in der Einrichtung geben, mit eigenem Zimmer für jede Frau, einem Aufenthaltsbereich und einer gemeinsamen Küche.
Vertrauensaufbau zentral
Stadt und Sozialdienst katholischer Frauen stellen die Unterkunft vor
"Es geht vor allem zunächst darum, Vertrauen zu den Frauen aufzubauen", erklärt Sozialdezernentin Sabine Lauxen. Sie schätzt, dass das neue Angebot für 20 bis 30 obdachlose Frauen in der Stadt interessant sein könnte. Gemischte Unterkünfte würden die meisten Frauen aus Sorge vor Übergriffen meiden. Selbst, wenn die Geschlechterbereiche abgetrennt sind.
Ein Team aus Sozialpädagoginnen, Hauswirtschaftskräften und Krankenschwestern wird sich um die obdachlosen Frauen kümmern, sie beraten zu weiteren Hilfsangeboten. Gemeinsam mit der Stadt will das Team auch versuchen, den Betroffenen wieder reguläre Wohnungen zu vermitteln.
Nur Frauen in der Betreuung
Bewusst soll das Betreuungsteam nur aus Frauen bestehen, sagt Martina Eckers vom Sozialdienst katholischer Frauen, der die Einrichtung betreiben wird: "Frauen haben in vielen Bereichen andere Bedürfnisse als Männer. So können sie sich dann auch auf viele Dinge einlassen und wir können ihnen hoffentlich ein besonderes Sicherheitsgefühl vermitteln".
"Es wird Zeit brauchen, bis die Frauen Vertrauen in die Einrichtung fassen können. Viele waren in ihrem Leben schon großem psychischen Druck ausgesetzt, haben schlechte Erfahrungen gemacht", betont Martina Bergmann von der städtischen Gleichstellungsstelle.
Unsere Quellen:
- Stadt Krefeld
- Sozialdienst katholischer Frauen
- WDR-Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 08.03.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf.