Wolf in Königswinter gesichtet | Kurzvideo
00:28 Min.. Verfügbar bis 02.05.2027.
Anwohner filmt Wolf am Flugplatz in Königswinter
Stand: 02.05.2025, 14:16 Uhr
Beeindruckt war der Wolf nicht, als er von Sascha Cloos am Straßenrand gefilmt wurde. Anwohner sorgen sich um ihre Weidetiere.
Von Anne Burghard
Es ist Dienstagmorgen, 29.04.25 um 9.45 Uhr. Sascha Cloos aus dem Rheinland-Pfälzischen Windhagen ist auf dem Rückweg vom Einkaufen. Er fährt mit dem Auto am Flugplatz in Königswinter-Eudenbach vorbei und traut seinen Augen nicht. Da geht direkt am Straßenrand ein Wolf. Sascha Cloos hält an und filmt das beeindruckende Tier. Der Wolf zeigt sich kaum gestresst und schlendert nach kurzem Zögern davon.
Weidetierhalter besorgt
Sascha Cloos meldet die Sichtung den Landesbehörden in NRW und in Rheinland-Pfalz. Ein ihm bekannter Schäfer stellt das Video auf Instagram ein - mit dem besorgten Kommentar: "Schützt endlich unsere Weidetiere". Auch Sascha Cloos sorgt sich um seine eigenen Tiere. "Wir haben Pferde", erklärt er. "Die sind zwar nicht ständig auf der Weide, aber wir überlegen nun intensiver, wie wir sie besser sichern können."

War es wirklich ein Wolf, ein Wolfs-Hybrid - also ein Mischling aus Hund und Wolf - oder nur ein wölfisch aussehender Hund? Auch diese Frage taucht bei Wolfssichtungen immer wieder auf. "In diesem Fall war ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf", sagt Katharina Stenglein vom Bund für Umwelt- und Naturschutz. Die Biologin ist dort Expertin für Wölfe und Luchse. Woher der Wolf stammt, kann sie aber nicht sagen, sondern nur vermuten.
"Es gibt in der Nähe immer wieder Spuren des Leuscheider Rudels, das an der Grenze von NRW zu Rheinland Pfalz lebt", erklärt Katharina Stenglein. "Es kann ein Jungwolf auf Wanderschaft sein, der aus diesem Rudel stammt - oder ein einsam umherwandernder Wolf aus einer ganz anderen Gegend."
Anwohner filmt Wolf am Flugplatz in Königswinter
Lokalzeit aus Bonn. 02.05.2025. 02:26 Min.. Verfügbar bis 02.05.2027. WDR. Von Anette Flentge.
Keine Gefahr für Menschen
Menschen müssten sich keine großen Sorgen machen, dass ein Wolf angreift, erklärt die Wolfsexpertin. "Wölfe bleiben manchmal stehen, gehen sogar kurz auf einen zu - aber nicht um zu attackieren, sondern mehr um uns und die Situation einzuschätzen." Ihr Rat: Ruhe bewahren, und wenn einem die Begegnung zu nah ist, könne man durch klatschen, auf die Schenkel klopfen oder andere Geräusche den Wolf vertreiben.
Am besten findet sie aber, wenn Beobachter noch die Nerven haben, ein Foto oder Video zu machen. "Die Wolfsberater in den Landesbehörden können das für ihre Forschung gut brauchen", erklärt Katharina Stange. Profitieren sollen davon auch die Weidetierhalter, indem sie zeitig gewarnt werden können.
Quellen:
- Sascha Cloos, Augenzeuge
- Katharina Stenglein, Wolfsforscherin BUND