Kölner Dombauhütte: So laufen die Arbeiten an den Notre-Dame-Fenstern

Stand: 24.10.2022, 19:45 Uhr

Rund dreieinhalb Jahre nach dem verheerenden Feuer hilft die Kölner Dombauhütte weiter beim Wiederaufbau von Notre-Dame. Am Montag gibt es erstmals Einzelheiten zu den Arbeiten an den vier Fenstern aus der französischen Kathedrale.

Am Morgen haben Ministerpräsident Hendrik Wüst, der französische Botschafter und eine ganze Delegation die Restauratoren der Glaswerkstatt der Kölner Dombauhütte besucht. Die Hilfe aus Köln ist für Wüst ein wichtiges Signal für die deutsch-französische Freundschaft.

Für Dombaumeister Peter Füssenich ist es eine Ehre, mit der Dombauhütte einen kleinen Teil zum Wiederaufbau der Kathedrale leisten zu können. Und der französische Botschafter dankt den Deutschen für die Unterstützung.

Rund 700.000 Euro an Spenden sind bisher zusammengekommen - zusammen mit den Geldern des Kölner Dombauvereins. Botschafter François Delattre sagte, gerade die Kölner verstünden wahrscheinlich, was so eine Kathedrale bedeutet, denn auch der Kölner Dom sei ja das Herz der Stadt.

Reinigung und Reparatur

Die Notre-Dame-Fenster von Glasmaler Jacques Le Chevallier sind mit Bleistaub bedeckt. Dieser Staub war entstanden, als das aus Blei bestehenden Dach der Kathedrale in Flammen stand. Zudem ist das Glas an einigen Stellen aufgrund der Hitzeentwicklung gesprungen.

So laufen die Arbeiten an den Fenstern von Notre-Dame

Peter Füssenich, Dombaumeister, erläutert an einem Fenster aus der Kirche Notre-Dame die Restaurierungsarbeiten.

Laut der früheren Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner hat sich seit dem Einbau der Fenster 1965 viel Schmutz angesammelt. Der werde nun ebenfalls entfernt. Nach letztem Stand sollen die Arbeiten bis Mai abgeschlossen und die Fenster dann wieder in Paris eingebaut werden.

Konkrete Hilfe mit Spezial-Know-how

Laut der Expertin sind Deutschland und insbesondere Köln bei der Glasrestaurierung führend. Das hatte sie vor Beginn der Arbeiten gesagt. Schock-Werner ist auch Koordinatorin für die deutsche Hilfe beim Wiederaufbau von Notre Dame.

Nach dem verheerenden Feuer von 2019 seien in Deutschland etwa 500 000 Euro an Spenden eingegangen, weitere 200.000 Euro habe der Zentral-Dombau-Verein zu Köln gesammelt, so Schock-Werner. Man habe aber nicht einfach nur Geld überweisen wollen. Deshalb habe sie nach einem Weg gesucht, die deutschen Spenden für konkrete Hilfe zu verwenden.

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