Eingang des Kölner Landgerichts mit Schriftzug

Mordprozess in Köln - demenzkranker Mann soll Frau getötet haben

Stand: 15.03.2024, 08:00 Uhr

Ein Bewohner eines Seniorenheims soll seine 80 Jahre alte Mitbewohnerin erdrosselt haben. Das passierte im Juni 2023. Heute beginnt der Prozess am Kölner Landgericht.

Von Markus Schmitz

Die beiden lebten seit längerer Zeit in der Einrichtung der Caritas in Hürth-Hermülheim. Die Caritas spricht von einer Wohngemeinschaft, in der die Frau und der Mann im Aufenthaltsraum gemeinsam Spiele gespielt oder sich an anderen Aktivitäten beteiligt haben. 

Im Juni 2023 gab es dann den tödlichen Übergriff. Laut Staatsanwaltschaft befanden sich die beiden im Zimmer des Angeklagten. Man habe gegessen und geraucht, steht in der Anklageschrift. Plötzlich hatte der Mann die Frau unvermittelt angegriffen. In einem Moment, in dem sich die Frau "keines Angriffs versah", wie es im Juristendeutsch heißt. Deshalb lautet der Vorwurf auch auf Mord aus Heimtücke.

Motivlage unklar

Schließlich erdrosselt der Mann die 80-Jährige mit Verbandsmaterial, sagt die Staatsanwaltschaft. Die Anklage geht davon aus, dass der damals 66-Jährige im "Zustand verminderter Schuldfähigkeit" gehandelt hat.

Gutachter bescheinigt Demenzerkrankung

Ein Gutachter bescheinigt dem Tatverdächtigen eine Demenzerkrankung. Inwieweit er aufgrund der Demenz möglicherweise nicht oder nur teilweise steuerungsfähig war, wird in dem Verfahren intensiv besprochen.

Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft geht es in dem Prozess auch darum, dass der Mann dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden soll. Fünf Verhandlungstage sind für diesen Prozess angesetzt. Eine Entscheidung ist für Ende April vorgesehen. 

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir auch am 15.3. in der Lokalzeit Köln und auf WDR 2.