Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Generaldirektor der "National Commission for Museums and Monuments" Nigerias, Abba Isa Tijani, unterzeichneten am Donnerstag in Köln eine Vereinbarung zur Eigentumsübertragung.
Die Werke waren 1897 von der britischen Armee aus dem damaligen Königreich Benin geraubt worden, das im heutigen Nigeria liegt. Die britische Armee hatte den Palast geplündert und niedergebrannt. Die geraubte Kunst wurde danach in Europa versteigert, so gelangten sie ins Kölner Völkerkundemuseum.
Einige Benin-Bronzen dürfen in Köln bleiben
Kölns Oberbürgermeisterin bezeichnete die Eigentumsübertragung als "Meilenstein in einer jahrzehntelangen, zähen Debatte um die Rückgabe von geraubter Kunst, mit nationaler und internationaler Bedeutung".
Drei der Kunstwerke sollen noch in diesem Jahr an Nigeria zurückgegeben werden, weitere 52 im kommenden Jahr.
Einige Werke dürfen als Leihgabe in Köln bleiben. Das sei hinsichtlich der vielfachen und bis heute nachwirkenden Verletzungen während der Kolonialisierung nicht selbstverständlich, sagte Reker. Mit der Rückgabe der Kunstwerke beginne daher auch eine neue zukunftsweisende Kooperation.
Benin-Bronzen sind für Nigeria Teil der Identität
Auch Generaldirektor Abba Isa Tijani betonte die Besonderheit der Vertragsunterzeichnung. Er sagte, die Rückgabe der Bronzen markiere für Nigeria ein neues Kapitel in der Geschichte. Die Kunstwerke seien für die Menschen in Nigeria ein Teil ihrer Identität, da sie zur Kultur ihrer Vorfahren gehörten.
Der Kölner Stadtrat hatte im Dezember die Rückgabe der Kunstwerke formell beschlossen.
Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 15.12.2022 auch im WDR Fernsehen und im Hörfunk auf WDR 2.