Klima-Aktivisten legen Flughafen lahm | sv

00:27 Min. Verfügbar bis 24.07.2026

Flughafen Köln-Bonn wieder in Betrieb: Polizeiaktion gegen Klima-Aktivisten beendet

Stand: 24.07.2024, 10:05 Uhr

Nach der Blockade von Mitgliedern der "Letzten Generation" wird der Flugbetrieb am Köln-Bonner Flughafen wieder aufgenommen.

Laut Flughafen ist im Tagesverlauf noch mit Verspätungen und Flugausfällen zu rechnen. Fluggäste werden gebeten, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter über den Status ihres Flugs zu erkundigen. Fünf Mitglieder der "Letzten Generation" hatten sich am frühen Mittwochmorgen auf die Fahrbahn geklebt und den Flugverkehr blockiert. Sie waren durch einen Zaun auf das Gelände des Flughafens Köln-Bonn geklettert.

Um 5 Uhr gelangten die Aktivisten auf das Flughafengelände und klebten sich dort am Rand einer Start- und Landebahn und einer Zufahrt fest. Die Bundespolizei setzte einen Hubschrauber ein um mögliche weitere Beteiligte zu finden.

Anzeigetafel am Flughafen Köln-Bonn

Erste Flüge wurden schon annulliert.

Die Polizei musste die festgeklebten Klima-Aktivisten mit einem Lösungsmittel vom Asphalt lösen.

"Letzte Generation" bekennt sich zur Aktion

Auf einem Banner der Klima-Aktivisten stand "Öl tötet". Über das Netzwerk X hat die Gruppe "Letzte Generation" ein Foto von einem Aktivisten auf dem Rollfeld veröffentlicht und mitgeteilt, dass die Aktion Teil einer internationalen Protestkampagne sei. Sie fordern den Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle bis 2030.

Der Protest solle gleichzeitig an Flughäfen in weltweit mehr als zehn Ländern stattfinden, hieß es. Im Januar hatte die "Letzte Generation" zwar angekündigt, künftig auf Klebeaktionen zu verzichten. Dies bezog sich aber auf Blockaden im Straßenverkehr.

Strafanzeige für Aktivisten

Die Polizei sagt, dass sie die Aktivisten mit Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr und Hausfriedensbruch aufgenommen hat.

Noch vor einer Woche hat die Bundesregierung genau wegen solcher Fälle beschlossen, das Luftsicherheitsgesetz zu verschärfen. Das Neue muss noch durch den Bundestag. Wer dann in Zukunft einen Zaun durchschneidet und eine Startbahn blockiert, der soll eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren bekommen können oder eine Geldstrafe. Allein schon der Versuch soll strafbar sein. Bisher gab es Geldbußen.

Schalte Flughafenblockade

WDR Studios NRW 24.07.2024 03:48 Min. Verfügbar bis 24.07.2026 WDR Online


Fluggäste müssen weiter warten

Unter den Fluggästen war Chaos ausgebrochen, viele versuchten ihre Fluggesellschaften zu erreichen und an mehr Informationen zu kommen. Einzelne Flüge mussten gestrichen werden. Landeflüge mussten umgeleitet werden.

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Unsere Quellen:

  • Flughafen Köln-Bonn
  • Kölner Polizei
  • dpa
  • Reuters
  • Reporter vor Ort

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