Hasenpest in Krefeld

Lokalzeit aus Düsseldorf 28.03.2024 03:15 Min. Verfügbar bis 28.03.2026 WDR Von Markus Gröters

Hasenpest auch in Krefeld nachgewiesen - Gefahr für Hunde

Stand: 27.03.2024, 16:57 Uhr

Auch in Krefeld ist jetzt die Hasenpest bei mindestens drei Tieren nachgewiesen worden. Fälle gibt es außerdem auch in Würselen in der Städteregion Aachen.

Von Jennifer Keil, Moritz Börner

Hasenpest ist hochansteckend, für Nagetiere und Hunde gefährlich und außerdem auf den Menschen übertragbar. Auch in Krefeld hat das Veterinäramt jetzt mindestens drei positive Fälle gemeldet.

Erstmals soll schon vor einigen Wochen in Krefeld ein toter Hase gefunden worden sein, der mit der Krankheit infiziert war. Die Wildtierhegegemeinschaft Krefeld - Oppum warnt Hundebesitzer nun davor, ihre Tiere in der Gegend von der Leine zu lassen.

Ebenfalls Mitte März war die Hasenpest in Würselen, in der Städteregion Aachen nachgewiesen worden. Die Tierkrankheit kommt in Deutschland eher selten vor.

Meldepflichtige Krankheit

Die Hasenpest, medizinisch Tularämie genannt, gehört nach Angaben der Städteregion Aachen zu den meldepflichten Tierkrankheiten. Die Hasenpest ist auch auf den Menschen übertragbar, aber nur bei engem Kontakt mit dem Tier. Behandelbar ist sie dann mit Antiobiotika. Sie führt zu grippeähnlichen Symtpomen, nur wenn sie nicht behandelt wird, kann sie auch lebensgefährlich sein.

Hunde geben die Erreger an den Menschen weiter

Haustiere wie Hunde tragen zur Verbreitung der Bakterien bei. Sie haben eine hohe natürliche Resistenz gegen den Erreger. Trotzdem können sie sich in seltenen Fällen infizieren. Dies geschieht meist beim Gassigehen. Wenn Hunde frei über Felder und Wiesen laufen, finden sie tote Hasen. Die Haustiere beschnuppern, lecken oder beißen die Tiere und infizieren sich mit Tularämie.

Hunde können sich auch an Gräben oder Pfützen infizieren, wenn dort ein toter Hase liegt. Trinkt der Hund das Wasser, nimmt er die Bakterien auf.

Hundebesitzer, die engen Körperkontakt zu ihren Hunden haben, sind einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Über Schleimhäute und kleine Wunden können die Bakterien in den menschlichen Körper gelangen.

Die Symptome sind unspezifisch

Eine Erkrankung bei Hunden ist durch Fressunlust, Müdigkeit oder Fieber gekennzeichnet. Hunde, die Kontakt mit toten Hasen hatten, sollten daher vom Tierarzt untersucht werden.

Beim Menschen treten die Symptome drei bis zehn Tage nach der Infektion auf. Sie sind zunächst grippeähnlich und unspezifisch: Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber. Ein enger Kontakt mit toten Nagetieren oder infizierten Hunden sollte dem Arzt mitgeteilt werden. Eine Behandlung mit Antibiotika ist dann notwendig.

Hunde an Feldern an der Leine führen

Der einfachste Weg, sich und Haustiere zu schützen, ist es, Hunde an der Leine zu führen. Hunde sollten nicht mit wildlebenden Nagetieren in Kontakt kommen. Tote Hasen oder Kaninchen auf Feldwegen sollten umgangen und nicht berührt werden.

Da die Wildtiere derzeit Nachwuchs bekommen, sollten Hunde in der Feldflur generell angeleint werden, so das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Hasen und Rehe verstecken derzeit ihren Nachwuchs auf Wiesen. Freilaufende Hunde könnten die Neugeborenen aufscheuchen.

Unsere Quellen:

  • Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  • Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen der Städteregion Aachen
  • Stadt Krefeld