Mit der Aktion wollten die Aktivisten gegen die Förderung von Gas in Australien demonstrieren: "Gas zerstört" steht auf einem 150 Quadratmeter großem Banner, welches eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten über die Glasfront der Hauptzentrale von Uniper in Düsseldorf heruntergelassen hat. Vor dem Gebäude ist auf einer weiteren Plakatwand "Wale leiden auf Staatskosten" zu lesen. Im Düsseldorfer Süden hatte der Protest zu starken Verkehrsbehinderungen geführt.
Die etwa 40 Aktivisten protestierten gegen ein umstrittenes Gasförderprojekt. Das Unternehmen will Gas kaufen, das vor der australischen Westküste gefördert werden soll. Uniper arbeitet an diesem Projekt mit dem Partner-Unternehmen Woodside zusammen.
Gefährdung von Walen und Meeresschildkröten
Um die Gasfelder zu erschließen, müssten mit akustischen Messinstrumenten Tests durchgeführt werden. Diese seien aber schädlich für die dort lebenden Wale und Meeresschildkröten, die Schall und Sonar zur Navigation, Kommunikation und Nahrungssuche nutzen, so die Aktivisten.
Im vergangenen Jahr musste der Bund das Unternehmen mit Milliardenhilfen retten. Heute ist das Düsseldorfer Unternehmen weitestgehend verstaatlicht.
Greenpeace fordert jetzt, dass sich Uniper aus den Verträgen mit Woodside zurückzieht. Über 50 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sind in Düsseldorf im Einsatz und beobachten die Aktion rund um die Hauptzentrale. Da die Protest-Aktion im Vorfeld nicht angemeldet war, soll gegen die Aktivisten jetzt voraussichtlich wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt werden.