15-Jähriger in Köln getötet - Messerstecher gesteht 00:38 Min. Verfügbar bis 27.11.2026

15-Jähriger in Köln getötet - Messerstecher gesteht

Stand: 27.11.2024, 18:29 Uhr

Im Prozess um den Tod eines 15-Jährigen in Köln hat nun der Hauptverdächtige gestanden - und einen Mitangeklagten schwer belastet.

Von Markus Schmitz

Er hätte immer ein Messer dabei, sagt der 19-Jährige im Kölner Landgericht. Vor seiner eigentlichen Aussage zur Tat spricht der junge Mann über sein Leben und beantwortet auch Fragen. Er habe die Schule nach der 8. Klasse abgebrochen, sich dann auf den Drogenhandel konzentriert.

Er berichtet auch über konkrete Geldsummen. Zum Beispiel, dass er 500,- bis 700,- Euro pro Woche verdient habe. Dabei habe es immer wieder mal Ärger gegeben - auch mit einem Mitangeklagten, für den er gearbeitet habe. Zudem sagt der 19-Jährige, dass er selbst täglich fünf bis zehn Gramm Marihuana konsumiert habe. 

Situation eskaliert

In der Tatnacht soll es nach der Version des Angeklagten eine Aussprache mit mehreren Personen gegeben haben. Im Fokus stand dabei für den 19-Jährigen und einen Mitangeklagten der 15-jährige Jugendliche, der offenbar für jemand anderen Drogen verkaufte.

Vor einer Kneipe trafen die Beteiligten aufeinander. Der Jugendliche wurde von dem 19-Jährigen und dem Mitangeklagten mit Waffengewalt an den Mülheimer Hafen geschleppt. Dort ist die Situation augenscheinlich eskaliert.

"Beende es"

Laut Aussage des 19-Jährigen soll sich die Wut auf den Jugendlichen immer mehr aufgeladen haben. Nach Schlägen und einem Messerstich soll der Mitangeklagte zum 19-Jährigen gesagt haben: "Beende es." Als der Jugendliche flüchten wollte, seien beide hinter ihm hergelaufen. In diesem Moment soll es dann die tödlichen Messerstiche gegeben haben, ausgeführt vom 19-Jährigen, aber im Beisein auch des Mitangeklagten.

Geständnis belastet Mitangeklagten

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet: gemeinschaftlicher Mord. In der Aussage des Mitangeklagten am ersten Prozesstag heißt es, dass er selbst dem flüchtenden Jugendlichen nicht hinterhergelaufen sei und somit die tödlichen Messerstiche nicht mitbekommen habe. 

Am nächsten Prozesstag werden Gericht, Staatsanwaltschaft und vor allem die weiteren Verteidiger viele Fragen zu dem Geständnis des Hauptangeklagten stellen. 

Unsere Quelle:
Reporter vor Ort

Über das Thema berichten wir auch im WDR Hörfunk und Fernsehen in der "Lokalzeit aus Köln".