Solinger Finanzamt laut Portal sehr schnell - Bielefeld eher langsam
Stand: 13.01.2025, 16:53 Uhr
Das Finanzamt in Solingen ist 2024 offenbar eines der schnellsten in Deutschland gewesen. Laut einer Auswertung des Portals "Lohnsteuer kompakt" verschickte es Steuerbescheide im Schnitt schon nach rund 30 Tagen - das Amt in Bielefeld-Außenstadt brauchte dafür mit 71 Tagen deutlich länger.
Deutschlandweit waren 2024 nur zwei Finanzämter schneller als Solingen - Offenburg in Baden-Württemberg und Bensheim in Hessen. Unter den Top Ten ist aus NRW auch noch Olpe im Sauerland.
Das langsamste nordrhein-westfälische Finanzamt ist demnach das für Bielefeld-Außenstadt gewesen. Ungefähr 71 Tage warteten dort die Bürger laut "lohnsteuer-kompakt.de" durchschnittlich auf ihre Steuerbescheide.
Unterschiedliche Gründe für längere Bearbeitung
Die Finanzverwaltung NRW nennt auf ihrer Internetseite mehrere Gründe für die unterschiedlichen Bearbeitungszeiten. So hänge die Dauer im Einzelfall davon ab, ob es zum Beispiel Rückfragen vom Finanzamt an die jeweilige Steuerzahlerin oder den jeweiligen Steuerzahler gibt.
Auch könnten Belege, die erforderlich sind und noch nicht eingereicht wurden, die Bearbeitungszeit verlängern. Darüber hinaus kann es auch länger dauern, wenn Steuerfälle besonders komplex sind. "Daher ist es möglich, dass die Bearbeitung der Steuererklärung in Einzelfällen mehr Zeit in Anspruch nimmt", schreibt die NRW-Finanzverwaltung.
Auch Meschede, Bottrop, Velbert und Herford flott
Neben Solingen und Olpe sind laut der Auswertung die Finanzämter von Meschede, Bottrop, Velbert und Herford 2024 besonders schnell gewesen. Am Ende der Liste stehen neben Bielefeld-Außenstadt, Lübbecke, Lemgo, Beckum und Gelsenkirchen.
Der Durchschnitt in NRW liegt bei fast 50 Tagen - ähnlich wie auch schon in den vergangenen Jahren. Nach Angaben von "Lohnsteuer kompakt" fließen in die Analyse rund eine Million anonymisierte Steuererklärungen ein, die über die Seite "lohnsteuer-kompakt.de" erstellt wurden. Das entspricht einer Stichprobe von schätzungsweise zwei Prozent. Pro Finanzamt sind laut dem Portal jeweils mindestens 50 Fälle in die Statistik eingeflossen.
Kein Rückschluss für eigene Steuererklärung
Einen Rückschluss darauf, wie schnell das zuständige Finanzamt die eigene Steuererklärung bearbeitet, lässt sich daraus aber wohl eher nicht ableiten. Hier dürfte es im Einzelfall davon abhängen, wie der eigene Steuerfall aussieht. Der Bund der Steuerzahler hat bislang übrigens keine vergleichbare Zahlen veröffentlicht.
Unsere Quellen:
- "Lohnsteuerkompakt.de"
- Finanzverwaltung NRW
- Bund der Steuerzahler