Holzstücke gestapelt bei einem Holzhandel in Mönchengladbach.

Mönchengladbach: Holzhandel kämpft mit Internetschwindel

Stand: 02.12.2022, 18:02 Uhr

Brennholz ist als Alternative zu Gas oder Öl so beliebt wie nie. Das wissen auch Betrüger im Internet und wollen mit Fake-Shops schnelles Geld machen – so wie auch bei einem Unternehmen in Mönchengladbach.

Seit Wochen bieten Unbekannte Holz im Namen von Brigitta Backus im Internet an. Wer zahlt, hat Pech. Denn weder das bestellte und per Vorkasse gezahlte Holz bekommen die Kunden, noch gibt es das Geld zurück.

Kunden erkundigen sich nach Angeboten

Die Firma Backus beliefert seine Kunden seit vielen Jahren. Vor etwa einem Jahr haben Brigitta und ihr Mann Hermann-Josef ihren Betrieb an einen Unternehmer aus Bochum verkauft – doch der Firmenname blieb. Von dem Bochumer Unternehmer erfahren sie: Betrüger bieten bei Facebook Holz unter ihrem Namen an.

Aufgefallen ist der Schwindel, als sich Kunden bei dem Bochumer-Unternehmer nach den Angeboten der Fake-Seite erkundigten. Sie sei zwar nicht schockiert, aber dafür mächtig sauer gewesen, erzählt Brigitta Backus. "Gerade, weil wirklich viele unserer langjährigen Kunden Opfer dieses Betrugs hätten werden können und das ist einfach das, was mich sehr aufgeregt hat", sagt sie.

Die Masche des Fake-Shops ist raffiniert. Zwar hat sich der Preis für Kaminholz im vergangenen Jahr verdoppelt, die Betrüger bieten die Scheite aber trotzdem für ein Drittel weniger an. Zahlung natürlich per Vorkasse. Der Auftritt des Online-Händlers ist dabei täuschend echt, verwendet Bilder und Texte der originalen Website der Firma. Sogar das Konto in Irland ist auf Backus' Namen angemeldet.

Masche von Fake-Shops nicht neu

Die Fake-Seite ist weiterhin erreichbar. Immerhin, erzählt die 56-Jährige, könne mittlerweile keiner mehr auf den Betrug hereinfallen. Sie hat erreicht, dass ihre Handynummer als Kontakt auf der Fake-Seite steht und nicht mehr die eigentliche, britische Durchwahl des Unbekannten. Auch das irische Konto hat sie sperren lassen.

Dem Landeskriminalamt sind solche Fälle bekannt. Besonders günstige Preise oder unvollständige Angaben zum Anbieter selbst seien erste Anzeichen, stutzig zu werden. Meist sitzen die Täter im Ausland. Die Ermittlungen um den Mönchengladbacher Holzhandel seien mittlerweile eingestellt worden.