Neue Schutzkleidung für Emmericher Feuerwehr

Stand: 17.10.2023, 20:00 Uhr

Als erste Feuerwehr in Deutschland testet die Freiwillige Feuerwehr Emmerich derzeit eine völlig neuartige Einsatzkleidung. Der neue Dress soll mehr Tragekomfort bei maximalem Schutz bieten.

Der Job von Feuerwehrleuten ist ein Knochenjob. Bei Bränden und Unfällen leisten die Männer und Frauen mitunter stundenlange Schwerstarbeit – und das in dicker Sicherheitskleidung. Die dreilagige Allroundjacke ist bislang bei allen Einsätzen Pflicht, selbst dort, wo der volle Schutz eigentlich gar nicht nötig wäre, auch bei hochsommerlichen Temperaturen.

Einsätze haben sich geändert

Die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Emmerich waren zuletzt immer unzufriedener mit ihrer Arbeitskleidung, denn die Einsatztätigkeiten haben sich verändert. Die Emmericher Feuerwehrleute müssten tendenziell seltener in überhitzte Gebäude hinein, gleichzeitig gebe es häufiger Einsätze draußen.

Zwiebel-Look für unterschiedliche Einsätze

Um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, hat die Freiwillige Feuerwehr Emmerich jetzt in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Spezialhersteller Alwit eine neue Schutzkleidung entwickelt.

Das Prinzip ähnelt dem bekannten Zwiebel-Look: Eine gelbe, leichte Basisjacke soll etwa bei Einsätzen im Freien grundlegenden Schutz bieten. Bei Brandeinsätzen mit starker Hitzeentwicklung lässt sich die Ausrüstung um eine rote Überjacke erweitern. Der Hersteller spricht von einer vielseitigen Kleidung, "die in Kombination oder einzeln getragen werden kann, um in verschiedenen Einsatzbereichen bestens geschützt zu sein."

Feuerwehrmann: "Deutliche Erleichterung"

Die Feuerwehrleute in Emmerich sind deutschlandweit die ersten, die diese neue Kleidung tragen – und das schon seit dem Sommer. David Grewe trägt beim offiziellen Vorstellungstermin die gelbe Basisjacke: "Es ist eine deutliche Erleichterung, vor allem für die Kameraden, die sowieso nicht in den Innenangriff gehen, die da Fahrzeug bedienen oder draußen unterstützen" sagt er.

Kamerad Robert Grunwald bestätigt das: Selbst die Kombination aus Basis- und Überjacke sei "leichter und angenehmer" als die bisherige Kleidung. Er habe schon Einsätze mit dem neuen Dress gehabt und sich sicher gefühlt.

Hergestellt in Emmerich

Hersteller Alwit - spezialisiert auf Arbeits- und Schutzkleidung - hat die Kombination aus Basis- und Überjacke nach EU-Kriterien testen und zertifizieren lassen. Das Ergebnis: Die Schutzwirkung ist sogar höher als bei der alten Jacke.

Die Entwicklung hat zwei Jahre gedauert, genäht wird die Ausrüstung vor Ort in Emmerich. Nach dem Feedback der Feuerwehrleute geht es jetzt an den Feinschliff - der Hersteller will die Jacke verbessern und weiter entwickeln.