Millionendiebstahl in Köln: Einbruch ins Museum für Ostasiatische Kunst
01:45 Min.. Verfügbar bis 13.09.2025.
Hat Sicherheitspanne Millionendiebstahl in Kölner Museum ermöglicht?
Stand: 14.09.2023, 20:59 Uhr
Im Museum für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher gibt es offenbar seit länger Zeit ein Sicherheitsproblem. Nach dem Einbruch in das Museum am Mittwoch ist nun bekannt geworden, dass bereits zuvor zweimal Diebe am Museum zu Gange waren.
Von Markus Schmitz
Im Januar dieses Jahres hatten Einbrecher nach WDR-Informationen bereits einige Exponate für den Abtransport bereitgestellt, doch plötzlich lösten sie den Alarm aus und brachen die Aktion ab.
Stadt will Antworten geben
Im Juni schlugen Unbekannte die Scheibe eines Fensters am Museum ein. Dieses Fenster wurde laut Polizei nur notdürftig repariert – mit einer Holzplatte. Und durch diese Schwachstellen sind offenbar die Täter in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eingestiegen, um Beute im siebenstelligen Bereich zu machen. Die Stadt will morgen Antworten auf die nun aufgekommen Fragen geben. Das Museum ist nach WDR-Informationen rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst bewacht.
Gegen Mitternacht hatte ein Mitarbeiter eines Wachdienstes laute Geräusche an der Vorderseite des Museums gehört. Der Wachdienstmitarbeiter ist bislang der wichtigste Zeuge. Laut seiner Aussage sind möglicherweise zwei Männer für den Einbruch verantwortlich. Ein markantes Detail: Einer der Männer soll einen Rucksack, wie Lieferdienste ihn benutzen, getragen haben.
Vasen, Teller und Töpfe aus Porzellan gestohlen
Nach Informationen von Polizei und Museum sollen die Diebe neun Exponate gestohlen haben. Dabei handelt es sich um Vasen, Teller und Töpfe aus Porzellan. Der Wert liegt nach Angaben des Museums bei einer Million Euro. Am Nachmittag informierten die Stadt und die Museumsleitung über Details und legten Fotos der gestohlenen Objekte vor.
Der Markt für solche Exponate sei sehr klein. „Es gibt nur eine begrenzte Zahl von Menschen, die sich damit auskennen“, sagte Kulturdezernent Stefan Charles. Die große Hoffnung sei daher, dass die Exponate durch die Veröffentlichung von Fotos und Bekanntmachen des Diebstahls im Endeffekt nicht zu verkaufen seien.
Museumschefin Shao-Lan Hertel, die ihren Posten erst vor gut zwei Monaten angetreten hat, zeigte sich Stunden nach dem Einbruch noch sichtlich schockiert. "Ich bin sprachlos und zutiefst entsetzt, ich stehe immer noch total unter Schock", sagte sie am Nachmittag vor Journalisten.
Da die Objekte gut dokumentiert und wiedererkennbar sind, haben wir die Hoffnung, dass sie eines Tages auftauchen und ihren Weg in unsere Sammlung zurückfinden
Die Stadt Köln hat am Nachmittag Fotos der gestohlenen Exponate veröffentlicht.
Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln ist am Donnerstag geschlossen geblieben. Nach dem Millionenraub sichert die Polizei dort noch Spuren. Die Stadt will jetzt prüfen, wie die Sicherheit im Museum erhöht werden kann.
Neben Vasen wurden auch Teller und Töpfe aus Porzellan entwendet.
Seit 1913 besteht das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln. Das Haus sollte einen "neuen unverstellten Blick auf die Kunst Ostasiens“ eröffnen, heißt es auf der Internetseite. Es zeigt kostbare Kunstwerke aus China, Korea und Japan. Darunter Gemälde, Porzellan und Keramik von der Bronzezeit bis ins 19. Jahrhundert. Das Museum für Ostasiatische Kunst soll am Freitag (15.9.) wieder öffnen
Über dieses Thema berichtet der WDR am 13.09. auch in der Lokalzeit aus Köln im Hörfunk und Fernsehen.