Nach Ausschreitungen in Nizza: Fünf Tatverdächtige festgenommen

Stand: 05.10.2022, 19:20 Uhr

Nach den Ausschreitungen beim Fußballspiel 1. FC Köln gegen OGC Nizza hat die Polizei fünf Tatverdächtige in und um Köln verhaftet.

Etwa 400 Beamte durchsuchten Wohnungen in Köln, Bergisch Gladbach, Pulheim und Hürth. Bei der Razzia beschlagnahmten die Beamten Schlagstöcke, Fan-Artikel und Handys der Verdächtigen. Die Polizei hofft, auf den Handys weiteres Beweismaterial zu entdecken, um mehr Täter zu finden.

Den fünf festgenommenen Männern im Alter von 22 bis 43 Jahren würden schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, sagte der Kölner Kripo-Chef Michael Esser. Insgesamt seien bisher 16 Verdächtige identifiziert worden, die alle schon als "Gewalttäter Sport" bekannt seien, drei davon sogar als Intensivtäter. "Ich bin auch nicht mehr gewillt, die Chaoten zu nennen oder Fans oder Anhänger. Mit denen haben wir es hier nicht zu tun. Das sind Schwerkriminelle", so Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn. Rund 400 Beamte hätten am Mittwoch die Wohnungen und Häuser der 16 Verdächtigen durchsucht.

Ausschreitungen beim Spiel der Conference League

Am 8. September hatte der 1. FC Köln in der Conference League gegen Nizza gespielt. FC-Anhänger prügelten auf gegnerische Fans ein und beschossen sie mit Pyrotechnik. Etwa 40 Menschen wurden verletzt, darunter neun Polizisten. Der FC zeigte sich danach entsetzt und kündigte an, dass identifizierte Randalierer ein Stadionverbot bekommen und aus dem Verein ausgeschlossen werden.

Außerdem hat der 1. FC Köln eine Geldstrafe von 100.000 Euro bezahlt. Fans können bei den beiden kommenden Auswärtsspielen keine Tickets kaufen. Konsequenzen gab es auch für jene, die Pyrotechnik gezündet, Gegenstände geworfen und für Unruhe auf den Rängen in Nizza gesorgt hatten. Wegen der Ausschreitungen hatte sich der Anstoß um eine Stunde verzögert, das Spiel endete 1:1.

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