Aachener Dom

Missbrauchsprozess: Kläger einigt sich mit Bistum Aachen

Stand: 12.06.2024, 19:26 Uhr

In einem Missbrauchs-Prozess vor dem Aachener Landgericht hat es zwischen dem Bistum Aachen und dem Kläger wohl eine Einigung gegeben. Das hat der betreffende Kläger am Abend dem WDR mitgeteilt.

Sowohl der Kläger als auch das Bistum Aachen hätten einem entsprechenden Vergleich zugestimmt. Dem Vorschlag der 12. Zivilkammer gemäß sollte das Bistum in dem Fall 100.000 Euro zahlen.

Vor dem Landgericht Aachen haben zudem zwei weitere Kläger das Bistum Aachen verklagt. Nach Informationen des WDR wird einer der beiden Kläger einem Vergleich mit dem Bistum nicht zustimmen.

In allen drei Verhandlungen ging es um Fälle von Missbrauch durch katholische Geistliche, die bis in die 1960er Jahre zurückreichen.

Das Landgericht Aachen hatte vorgeschlagen, die drei Verfahren durch Zahlungen von Vergleichssummen in Höhe von 20.000 bis 110.000 Euro zu beenden.

Fälle reichen bis in 60er Jahre zurück

Alle Fälle liegen Jahrzehnte zurück. Einer der Kläger war früher als Messdiener in etwa 200 Fällen missbraucht worden. In einem anderen Fall ist der damals 17-jährige Kläger noch heute psychisch schwer beeinträchtigt und konnte der Verhandlung nicht persönlich beiwohnen, wie seine Anwältin mitteilte. Im dritten Fall ging es um den langjährigen sexuellen Mißbrauch eines Jungen in den 1970er Jahren.

Von der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen der Deutschen Bischofskonferenz hatten die Kläger bereits Gelder in Höhe von 10.000, 35.000 und 80.000 Euro erhalten.

Das Bistum Aachen dürfe sich in dem laufenden Verfahren nicht äußern, so das Bistum gegenüber dem WDR. Die endgültigen Entscheidungen will das Gericht Anfang Juli verkünden.

Unsere Quelle:

  • Agentur dpa/lnw
  • Bistum Aachen
  • Prozessbeteiligter

Über das Thema berichtet der WDR auch im Hörfunk und Fernsehen in der "Lokalzeit aus Aachen".