Kurz nach Ende des Fußball-Spiels zwischen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und Bayern München kam es am Samstagabend im Abreiseverkehr der Zuschauer zu einem Auffahrunfall auf der A52. Dadurch bildete sich ein größerer Rückstau.
Polizisten handelten gegen Anweisung
Auch zwei Busse des FC Bayern standen in dem Stau. Sie waren auf dem Weg zum Mönchengladbacher Flughafen, hatten jedoch laut Polizei keinen Zeitdruck.
Dennoch haben offenbar einzelne Beamte dann die Busse der Münchner entgegen der expliziten Anweisung des Einsatzleiters durch die gebildete Rettungsgasse gelotst. Zuerst hatte die Rheinische Post darüber berichtet.
Auch Thomas Maria Claßen, Sprecher der SPD im Ausschuss für Mobilität in Mönchengladbach, stand durch den Unfall im Stau. "Ich war zuerst wirklich begeistert, weil es die perfekteste Rettungsgasse war, die man so kennt," so Claßen. Dass Polizisten dadurch die Bayern-Busse lotsten, sei für ihn dann aber "völlig unverständlich und peinlich" gewesen.
Polizei hat mit interner Aufklärung begonnen
Warum die Beamten die Anweisung des Einsatzleiters ignoriert haben - oder ob sie diese möglicherweise nicht mitbekommen hatten -, soll jetzt intern aufgeklärt werden, wie ein Polizeisprecher dem WDR bestätigte.
Die betroffenen Beamten seien weiter im Dienst, es gebe keine Suspendierung, heißt es weiter. Die Polizei spricht aber momentan mit ihnen. Klar ist schon jetzt: "Dass das passiert ist, war ein Fehler," sagt ein Polizeisprecher.
Das unerlaubte Befahren einer Rettungsgasse ist eine Ordnungswidrigkeit. Je nachdem, ob dabei jemand behindert, gefährdet oder etwas beschädigt wird, sind Strafen von einem Bußgeld bis hin zu einem Fahrverbot möglich. Ein solches Bußgeld könnte jetzt sowohl den Polizisten als auch den Busfahrern der beiden Busse drohen.