"Vier frische Brötchen, zwei Croissants und eine Bretzel bitte!" So eine Bestellung ist sonntags und an Feiertagen bald nicht mehr möglich bei der Bäckereikette Stinges. Das Unternehmen mit Sitz in Brüggen-Lüttelbracht hat angekündigt, seine mehr als 100 Filialen an diesen Tagen zu schließen - von November an.
Erst verkürzte Öffnungszeiten, jetzt Teilschließung
In mehreren Filialen im Kreis Viersen gibt es bereits vorübergehend kürzere Öffnungszeiten. Jetzt geht Stinges einen Schritt weiter und schließt an Sonn- und Feiertagen.
Und jetzt: vorkaufen, aufbacken oder selbst backen?
Stinges begründet die Entscheidung mit den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen. Außerdem fehlen der Bäckereikette Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um weiterhin sonntags und an Feiertagen zu öffnen.
Die Verkäuferinnen und Verkäufer hätten aufgrund der kräftezehrenden Coronazeit und der angespannten Personalsituation zahlreiche Überstunden angesammelt, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Viele Mitarbeiter hätten immer wieder einspringen müssen und seien überlastet. "Das geht an die Substanz", bemerkt Willi Stinges, der die Landbäckerei gemeinsam mit seinem Bruder Leo führt.
Weniger Menschen wollen sonntags arbeiten
Nun gibt es ab dem 1. November eben wieder einen festen freien Tag für die Mitarbeiter. Dass dieser ausgerechnet auf den Sonntag fällt, ist kein Zufall: "Immer weniger Menschen wollen sonntags arbeiten. Auch Zuschläge und eine bessere Bezahlung ändern daran nichts", wird Willi Stinges in der Mitteilung weiter zitiert.
Und was ist mit den Kunden und ihren Brötchen? Denen gibt Stinges noch einen Tipp an die Hand: Im Backofen aufgewärmt würden diese auch vom Vortag noch schmecken wie frische Sonntagsbrötchen.
