Anwohner ärgern sich über Brückenbaustelle bei Wermelskirchen

Stand: 12.08.2024, 15:57 Uhr

Die Brücke über die A1 bei Wermelskirchen wird seit Jahren saniert. Die Anwohner stöhnen über kilometerlange Umleitungen – vor allem, wenn auf der Baustelle nichts passiert.

Von Johannes Rasch

Sonja Röttgen ist genervt von der Dauerbaustelle vor ihrer Tür. Sie wohnt nur 200 Meter von der Brücke Hünger entfernt und hat die Konsequenzen der Sperrung zu tragen: "Ich muss einen riesigen Umweg von sechs Kilometern fahren, wenn ich nach Wermelskirchen fahren muss."

Die Arbeiten an der Brücke dauern jetzt schon fast drei Jahre. Im Herbst teilte die Autobahn GmbH mit, dass man sich von der Baufirma getrennt habe - das bedeutete eine weitere Verzögerung. Für Sonja Röttgen und die anderen Anwohner gab es zwar erst einmal eine Verschnaufpause. Die Brücke war wieder frei, weil die Arbeiten eingestellt wurden.

Plötzlich wieder gesperrt

Noch ist unklar, wann weitergearbeitet wird | Bildquelle: WDR

Anfang August aber ging es wieder los: Die Brücke wurde wieder einseitig gesperrt – ohne Vorankündigung, wie Sonja Röttgen sagt. Und was sie besonders nervt: "Die Bauarbeiten sind bis heute nicht angefangen worden, wieder kein Bauarbeiter zu sehen, es tut sich einfach nix. Die Anwohner aus Hünger / Burg müssen einen riesigen Umweg fahren und kommen sich erneut ziemlich verschaukelt vor." Dass auf der Baustelle nicht gearbeitet werde, stimme so nicht, sagt allerdings Lauren Dohnalek von der Autobahn GmbH: "In der vergangenen Woche wurden vorlaufende Arbeiten erledigt, die Baustelle eingerichtet. In dieser Woche finden Vermessungsarbeiten statt.“ Wann die eigentlichen Arbeiten wieder starten, könne sie aber noch nicht sagen.

Arbeiten immer wieder verzögert

Sonja Röttgen, Anwohnerin | Bildquelle: WDR

Dass die Anwohner so ungeduldig sind, hat Gründe. Immer wieder wurde ihnen ein neues Datum für die Fertigstellung der Brücke genannt. Sie hatten gefordert, statt dem Einbahnstraßenverkehr auf der Brücke eine Baustellenampel einzurichten. Das lehnte die Autobahn GmbH ab. Der Rückstau würde bis auf die Autobahn reichen, befürchtet Lauren Dohnalek.

Schließlich dann die Trennung von der Baufirma im vergangenen Herbst. Das Unternehmen habe Zeiten nicht eingehalten, so Dohnalek. Aber die erneute Ausschreibung kostete natürlich auch wieder Zeit. Die Baustelle ruhte erst einmal. Der Neustart im Frühjahr verzögerte sich, bis Anfang August dann die Brücke wieder gesperrt wurde. Nächstes geplantes Ende der Baustelle: Frühjahr 2025. Solange wird Sonja Röttgen also noch Umwege fahren müssen – mindestens.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Autobahn GmbH

Über dieses Thema berichtet der WDR am 12.08.24 im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land und im Hörfunk auf WDR 2