Kunstmesse Tefaf zeigt erneut Hochkarätiges

Stand: 08.03.2024, 12:17 Uhr

Die Tefaf ist eröffnet. Die weltweit wichtigste Kunstmesse im niederländischen Maastricht nahe Aachen zeigt Originale und Raritäten.

Von Silke Oettershagen

Mehrere zehntausend Besucher fahren einmal im Jahr in die niederländische Stadt Maastricht – zur Tefaf. Eine Abkürzung für "The European Fine Art Fair". Sie gilt weltweit als wichtigste Kunstmesse. Gerade ist es wieder so weit.

Zwei Gemälde von Frans Hals

Mit einem Preview-Tag - für Vertreter von Museen, Presse und Sammler hat sie am Donnerstag (07.03.2024) und Freitag zum ersten Mal ihre Pforten geöffnet. Ab Samstag (09.03.2024) dürfen alle Besucher kommen.

In diesem Jahr werden besonders viele Spitzenwerke angeboten. So sind alleine zwei Gemälde des holländischen Barockmalers Frans Hals vertreten, dem aktuell eine große Ausstellung im Amsterdamer Rijksmuseum gewidmet ist. Schon alleine der Blumenschmuck im Foyer, der sonst eher schnörkellosen Maastrichter Messehallen, ist ein wahres Kunstwerk.

Blumenmeer ist beliebter Selfiepunkt

Mehr als 100.000 Blüten sind verarbeitet worden. Orchideen, Tulpen, Hortensien. Die großen Blumengestecke an den Wänden und an der Decke sind mittlerweile ein Markenzeichen der Tefaf. Und ein beliebter Selfiepunkt.

Auch die Stände sind aufwendig gestaltet. Georg Laue zum Beispiel hat an seinem Stand echte Holzböden gelegt, die er original aus einem Schloss aufgekauft hat: Im Mittelpunkt des Standes präsentiert er dieses Jahr ein Tödlein. Das Werk aus der Zeit um 1670 ist ein Sinnbild für den Tod. Aber ein freundlicher Tod, wie Laue sagt. Die Statue findet sofort Interessenten.

Millionen Euro für die Kunst

Gemälde, Skulpturen, Schmuck, Bücher und Möbel aus sieben Jahrtausenden stehen zum Verkauf. Bei den Gemälden zum Beispiel Original-Werke von Picasso, Van Gogh, Rembrandt, Chagall – und ein Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner zum Beispiel für 2,75 Millionen Euro.

Viele Besucher sind nicht nur von der Kunst, sondern auch von den Preisen fasziniert. Einer erzählt amüsiert, dass er sich vor einigen Jahren für einen kleinen Tisch interessiert und nach dem Preis gefragt hat. Die Mitarbeiterin antwortete, sie wüsste nicht genau, ob es jetzt 460.000 oder 480.000 Euro wären.

Auch "Schnäppchen" sind zu kaufen

Es gibt aber auch schon Werke zwischen 5.000 und 10.000 Euro, sagt die Messeleitung. Das sei für viele Besucher auch nicht wichtig. Vielmehr könne man die Tefaf wie ein großes Museum sehen, auf der man sich alles ansehen und der Kunst sehr nachkommen kann.

Auch einem besonderen Werk von Wassily Kandinsky „Murnau mit Kirche II“ aus dem Jahr 1910 . Es gehört Robert Landau. Ein weltweit bekannter Kunsthändler aus Kanada und der Schweiz.  

Kandinsky für 50 Mio Dollar

Es sei wahrscheinlich das wichtigste Werk Kandinskys, das viele Künstler geprägt habe, sagt Landau. Er selber hat das Gemälde im vergangenen Jahr für 50 Millionen Dollar gekauft. Damit ist es eins der wertvollsten Bilder auf der Tefaf dieses Jahr.

Aber Robert Landau möchte es hier gar nicht verkaufen, sondern nur den Kunstinteressierten zeigen. Es gehöre seiner Familie und in ihr Haus in der Schweiz. Insgesamt stellen auf der Tefaf dieses Jahr mehr als 270 Händler aus 22 Ländern aus.