Das geht aus dem Qualitätsbericht zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in NRW hervor. Demnach waren im Jahr 2023 lediglich 78,1 Prozent aller Regionalzüge und S-Bahnen pünktlich. Damit liegt die Pünktlichkeitsquote nach wie vor auf dem vergleichsweise niedrigen Niveau des Vorjahres - und weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Pünktlichkeit bedeutet dabei, dass die Züge eine maximale Verspätung von drei Minuten und 59 Sekunden hatten.
Mehr als jeder fünfte Zug in NRW ist unpünktlich
Bei den RE-Linien hat sich die Pünktlichkeitsquote vom Tiefstwert 2023 auf 72 Prozent leicht verbessert. Die RE-Linien weisen damit im Vergleich zu RB-Linien und S-Bahn wie in den Vorjahren die mit Abstand niedrigste Pünktlichkeitsquote auf.
Die Pünktlichkeitsquote der RB-Linien lag 2023 bei 81,3 Prozent. Damit haben die RB-Linien die S-Bahn-Linien wieder als pünktlichstes Verkehrsmittel abgelöst. Die S-Bahn-Linien erreichten eine Pünktlichkeitsquote von 79,3 Prozent. Anders als bei RE- und RB-Linien konnte damit die negative Entwicklung nicht gestoppt werden. Wenn Züge ausfallen, werden sie in dieser Rechnung nicht erfasst.
14 Prozent aller Züge in NRW fielen 2023 aus
Noch schlechter liest sich die Entwicklung bei den Zugausfällen. Der Anteil der vorhersehbaren Ausfälle stieg im Vergleich zu 2022 von 5,8 Prozent auf 8,1 Prozent. Die höchsten Ausfallquoten hatten unter anderem die Linien RE1, RE6, RE9, RB25, RB48 und die S6. Gründe dafür waren beispielsweise Totalsperrungen zwischen Düren und Eschweiler sowie Aachen und Langerwehe aufgrund von Brückenarbeiten im Februar und März 2023.
Doch auch immer häufiger fallen Züge in NRW nicht vorhersehbar aus, also kurzfristig. Im Jahr 2023 waren es 5,9 Prozent. Hauptgrund laut SPNV-Qualitätsbericht ist fehlendes Personal. Während 2019 noch deutlich weniger als ein Drittel aller kurzfristig ausgefallenen Zugkilometer aufgrund von Personalmangel entfielen, war es 2023 bereits knapp jeder zweite ausgefallene Zugkilometer.
Unsere Quellen:
- SPNV-Qualitätsbericht