Polizei übt für die EM 2024

Lokalzeit aus Köln 09.08.2023 02:34 Min. Verfügbar bis 09.08.2025 WDR Von Oliver Köhler

Polizei trainiert Großeinsätze für Fußball-EM in NRW

Stand: 09.08.2023, 19:25 Uhr

Die Fußball-Europameisterschaft rückt näher. In Nordrhein-Westfalen gibt es vier Spielstätten: Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln. In der Domstadt haben am Mittwoch mehr als 900 Beamte Großeinsätze bei Fußballspielen trainiert.

Von Oliver Köhler

Eines der Szenarien: Fußballbegegnung Deutschland gegen Österreich im Kölner Stadion. Österreichische Fans wurden auf der Anreise von deutschen Hooligans angegriffen. Die Polizei muss fürchten, dass die Österreicher sich nun an den deutschen Fans rächen wollen.

Ein Großaufgebot von Polizisten soll die verfeindeten Gruppen am Kölner Stadion trennen. Die Fußballfans werden von Polizisten in Zivil und von Polizeianwärtern gespielt.

Lokalzeit aus Köln: Polizei übt vor EM in Köln für den Ernstfall

00:45 Min. Verfügbar bis 09.08.2025 Von Oliver Köhler


Training unter realistischen Bedingungen

Polizisten stehen am Wegrand an einem Waldstück, im Hintergrund steht ein großer Bus.

Einsatzbesprechung von Polizisten vor Großübung zur Fußball-EM

"Wir üben unter möglichst realistischen Bedingungen", sagt Kristoffer Kronenberger, der bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen für die Fortbildung der Einsatzhundertschaften zuständig ist. "Bei solchen Übungen muss ein Rädchen ins andere greifen. Bei Großeinsätzen steckt viel Planung dahinter. Im Hintergrund arbeiten viele Polizistinnen und Polizisten, damit die Kräfte vor Ort möglichst effektiv eingesetzt werden können".

Übung mit gewaltbereiten Hooligans

An der KVB-Haltestelle am Stadion warten die deutschen Fans. Unter ihnen sind laut Übungsszenario gewaltbereite Hooligans. Die greifen unvermittelt Polizisten an. Einigen Fans gelingt es, Absperrungen zu durchbrechen. Auch sie greifen Polizisten an, mit Flaschenwürfen und Feuerwerkskörpern.

Die Beamten müssen versuchen, die Randalierer zu stoppen. Auch hier geht es ruppig zu. Ein Polizist, der einen Hooligan spielt, bricht sich im Tumult ein Bein. Die Übung wird unterbrochen.

Beamter bricht sich ein Bein

"Mir wäre es lieber, das wäre nicht passiert. Aber leider passieren Verletzungen beim Training. Das ist bei uns so. Das ist beim Sport so", sagt Kristoffer Kronenberger. "Wir sind auf solche Fälle vorbereitet. Sanitäter und Ärzte sind immer in der Nähe."

Die Polizei hat zwar viel Erfahrung mit Bundesligaspielen in NRW. Bei Länderspielen gibt es aber - anders als in der Bundesliga - oftmals keine Trennung von gegnerischen Fans in den Stadien. Deshalb ist es für die Polizei bei der EM viel komplizierter, Auseinandersetzungen zu verhindern.

Die großangelegte Übung, die an vielen Stellen im Kölner Stadtgebiet spielte, wird jetzt von Beobachtern ausgewertet. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, Einsatzkonzepte zu verbessern.

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