Komponist Volker Bertelmann mit dem Preis für die beste Filmmusik für «Im Westen nichts Neues» im Presseraum der Oscar-Verleihung im Dolby Theatre

Warum ein Düsseldorfer Musiker über die Oscars mitentscheidet

Stand: 10.03.2024, 17:21 Uhr

"And the Oscar goes to ...": Wenn in Los Angeles in der Nacht auf Montag die wichtigsten Filmpreise vergeben werden, hat auch Komponist Volker Bertelmann, alias Hauschka, aus NRW zu der Entscheiung beigetragen.

Insgesamt gehören der Filmakademie gut 9.000 Mitglieder an, die über die Preisträger in den insgesamt 23 Oscar-Sparten abstimmen. Mit dabei ist Volker Bertelmann aus Düsseldorf, der auch unter seinem Künstlernamen Hauschka bekannt ist. Er war 2023 für seine Musik in der Neu-Verfilmung von "Im Westen nichts Neues" selbst mit dem Oscar ausgezeichnet worden.

Oscar-Gewinner werden Teil der Jury

Volker Bertelmann nimmt den Oscar für die beste Filmmusik für "Im Westen nichts Neues" an.

Oscar 2023 für Volker Bertelmann

"Als Gewinner ist man automatisch ein Mitglied der Akademie und darf auch wählen", erklärt der Komponist und Pianist im WDR-Interview. Und schon eine Nominierung führe normalerweise zur Mitgliedschaft in der Jury. "Ab der Nominierung stimme ich nicht nur für die Musik ab, sondern für alles." Eingeflogen nach Los Angeles wurde er dafür aber nicht. "Das passiert alles online."

"Die Preisverleihung ist immer ein spannender Tag", erzählt Bertelmann. Bei der aktuellen Ausgabe ist er aber nicht an der US-Westküste, sondern verfolgt die Verleihung von NRW aus. Den Smoking ziehe er sich trotzdem an, auch wenn er dieses Mal weit weg vom roten Teppich ist.

Interview mit Musiker und Oscar-Gewinner Volker Bertelmann

WDR Studios NRW 10.03.2024 06:31 Min. Verfügbar bis 10.03.2026 WDR Online


Debatte um Nominierungen für "Barbie"

Schauspieler Margot Robbie und Ryan Gosling in einer Filmszene aus "Barbie"

Debatte wegen Oscar-Nominierungen für "Barbie"

Der Kino-Hit "Barbie" ist insgesamt achtmal für einen Oscar nominiert. Dass Regisseurin Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie nicht berücksichtigt wurden, hatte im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Selbst die frühere US-Außenministerin und Ex-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat sich in die Debatte eingeschaltet.

Dass Gerwig und Robbie nicht nominiert wurden, findet auch Bertelmann "irgendwie seltsam bei einem Film, der eigentlich in sich so eine sehr große Strahlkraft hat". Aber nicht immer sind Entscheidungen für alle nachvollziehbar, so der Düsseldorfer Musiker.

Kritik an Bertelmanns Oscar für "Im Westen nichts Neues"

Dass er im vergangenen Jahr den Oscar für die Filmmusik von "Im Westen nichts Neues" bekam, habe ebenfalls für Diskussionen gesorgt. "Da gab es Leute, die meinten: Was ist das denn für Musik? Die besteht ja aus drei Tönen".

Solchen Stimmen gebe er aber nicht sehr viel Raum, erzählt der Düsseldorfer Musiker, der auch für das Sound-Design von WDR 3 verantwortlich ist. "Ich freue mich einfach für die, die gewonnen haben". Doch alleine schon das Nominiert-Sein ist aus seiner Sicht großartig. Dass sei bereits "der größte Preis".