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Erfolgsgeschichte einer Organspende: Reiner Heske überlebt Lungenkrankheit

03:26 Min.. Verfügbar bis 18.03.2026.

Dank Organspende: Mukoviszidose-Patient wird zum Ausdauer-Sportler

Stand: 18.03.2024, 17:41 Uhr

Seit seiner Geburt leidet Reiner Heske an Mukoviszidose. Die Ärzte glaubten nicht, dass er mit der Lungenkrankheit älter als 18 Jahre werden würde. Heute ist er 54 und begeisterter Ausdauersportler.

Es ist der 13. Juni 2013, als Reiner Heske neu geboren wird. Es ist der Tag, an dem der damals 43-Jährige eine neue Lunge bekommt und sich sein komplettes Leben ändert. In der Zeit nach der OP erlebt er zum ersten Mal, wie es ist, richtig Luft zu bekommen.

"Obwohl ich auf den Monitoren sehen konnte, dass die Sauerstoffsättigung weit über 90 Prozent lag, traute ich mich nicht, den Schlauch aus der Nase zu nehmen", erinnert sich Heske an diese Zeit. Als er es dann doch macht, bleiben die Werte stabil.

Diagnose Mukoviszidose mit vier Jahren

Mit Blick auf Heskes Leben bis zu diesem Zeitpunkt, ist das ein Wunder. Als Heske, der aus Wiehl im Oberbergischen stammt, vier Jahre alt ist, diagnostizieren die Ärzte Mukoviszidose bei ihm. Bei der genetisch bedingten Krankheit wird zäher Schleim produziert, der sich in Heskes Lunge sammelt und sie nach und nach verstopft.

Jahrelang muss er jeden Morgen inhalieren, um den Schleim zu lösen. Durch spezielle Atemtechniken sammelt er das Sekret danach und hustet es ab. Die Chancen, die ihm die Ärzte einräumen, stehen nicht gut.

Lungentransplantation mit 43 Jahren

Reiner Heske litt sein Leben lang an Mukoviszidose.

Doch Heske ist so diszipliniert, dass er die schlechten Prognosen um Jahre übertrifft. Dennoch bestimmt die Krankheit sein Leben und auch der Zustand seiner Lunge verschlechtert sich zusehends. Nach einer schweren Erkrankung und zwei Lungenentzündungen sinkt seine Lungenfunktion Anfang 2013 auf nur noch 30 Prozent. Heske ist ab diesem Moment 24 Stunden am Tag auf Sauerstoff angewiesen.

Heske erinnert sich an einen Wunsch, den er schon mit 15 Jahren hatte: "Einmal zu erleben, wie es ist, richtig Luft zu bekommen." Um sich diesen Traum zu erfüllen, lässt er sich auf die Warteliste für eine Spenderlunge setzen - und er hat Glück. Am 13. Juni 2013 erhält er die Lunge eines Spenders.

Mit neuer Lunge zum Ausdauer-Sportler

"Das ist für mich jedes Jahr ein sehr emotionaler Tag", sagt Heske. "Da bin ich jedes Jahr sehr nah am Wasser gebaut." Der 54 ist dem Spender vor allem dafür dankbar, dass dieser sich schon zu Lebzeiten über das Thema Organspende Gedanken gemacht habe und ihm - genau wie sicher auch noch anderen Menschen - so ein neues Leben ermöglicht habe.

Diese Dankbarkeit zeigt Heske auf seine eigene Weise: Mit einer Sache, die vor der Organspende undenkbar gewesen wäre: Seit fast zehn Jahren läuft der mittlerweile leidenschaftliche Ausdauersportler bei Rennen mit, auch um dadurch auf die Krankheit Mukoviszidose aufmerksam zu machen und für die Organspende zu werben.

Spendenbereitschaft in Deutschland niedriger als in anderen Ländern

Denn die Chance, in Deutschland ein Spenderorgan zu bekommen, ist wesentlich niedriger als in anderen Ländern. Während im vergangenen Jahr elf Menschen pro einer Million Einwohner Organe gespendet haben, waren es in Österreich 21 und beim weltweiten Spitzenreiter Spanien sogar 46.

Auch um das zu ändern, hat die Bundesregierung ein Online-Register eingeführt, in dem sich potenzielle Spender zentral registrieren lassen können. So soll es einfacher werden, möglichst schnell festzustellen, ob ein Verstorbener vor seinem Tod zugestimmt hat, seine Organe zu spenden.

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