Zugunglück in den Niederlanden: Ein Toter und 30 Verletzte
Stand: 04.04.2023, 20:17 Uhr
Es ist eines der schwersten Zugunglücke der vergangenen Jahre in den Niederlanden: Beim Zusammenprall eines Zugs mit einem Baukran in der Nähe von Den Haag sind am Dienstagmorgen ein Mensch getötet und 30 weitere verletzt worden - 19 von ihnen schwer.
Der doppelstöckige Passagierzug war in den frühen Morgenstunden auf der Strecke von Leiden nach Den Haag in den auf den Schienen stehenden Kran gerast und entgleist. Die Ursache ist noch unklar.
"Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei allen Opfern. Ich wünsche ihnen viel Kraft." Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande auf Twitter
Der Zug kollidierte mit einem Baukran.
Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 03.30 Uhr waren nach Angaben der Rettungskräfte 50 bis 60 Menschen an Bord des Zuges. Der Aufprall schleuderte die ersten beiden Zugwaggons quer zu den Gleisen in ein Feld, ein dritter Waggon kippte auf den Gleisen schräg zur Seite.
Zum Zeitpunkt des Unfalls wurden an den Schienen auf dieser sehr stark befahrenen Strecke zwischen Amsterdam und Den Haag Wartungsarbeiten ausgeführt. Der Tote war einer der Bauarbeiter. Zuvor war schon ein Güterzug mit dem Kran kollidiert, doch kam dabei niemand zu Schaden.
Viele Passagiere können Zug selbst verlassen
Zwei Waggons entgleisten.
Die meisten Passagiere konnten den Zug selbst verlassen. "Es gab einen schweren Schlag, Fenster zersprangen", berichtete ein Passagier im Radio. Der Waggon, in dem der Student saß, sei gekippt. Er habe sich schnell befreien können.
Rettungskräfte am verunglückten Zug in den Niederlanden.
Die Einsatzkräfte waren schnell zur Stelle. Einige Passagiere waren auch von Anwohnern aufgenommen worden, wie Augenzeugen berichteten.
Das Chaos am Unfallort und auf der Bahnstrecke sei groß, berichten Reporter. Es handelt sich um eine sehr stark befahrene Strecke von Amsterdam nach Den Haag. Der Verkehr zwischen Leiden und Den Haag wurde unterbrochen.
Polizei und Staatsanwaltschaft leiteten nach eigenen Angaben strafrechtliche Ermittlungen ein, und auch die Bahnbehörden wollten den Hergang untersuchen.
Mehrere Zugunglücke in Europa
Vor gut einem Monat war es in Griechenland zum schwersten Zugunglück in der Geschichte des Landes gekommen, als ein Güterzug und ein Personenzug frontal kollidierten. Mindestens 57 Menschen starben damals. Die beiden Züge waren am 28. Februar auf der Strecke zwischen Piräus und Platy unterwegs.
Auch in Herne prallte im August vergangenen Jahres ein Güterzug in einen stehenden Güterzug, weil die Bremsen versagt hatten. Verletzt wurde dabei niemand - der Zugführer schaffte es aus der fahrenden Lok zu springen. Es entstand jedoch ein Schaden in Millionenhöhe.
Schon im Juni war es zu einem schweren Zugunglück in Bayern gekommen, als eine Regionalbahn auf der Strecke zwischen München und Garmisch-Partenkirchen bei Burgrain entgleiste. Fünf Menschen starben.
