Musk übernimmt Twitter - und kommt mit Waschbecken

Stand: 28.10.2022, 15:49 Uhr

Elon Musk hat beim Kurzbotschaftendienst Twitter die Kontrolle übernommen. Bei seinem Besuch in der Konzernzentrale brachte der Tech-Milliardär ein Waschbecken mit.

High-Tech-Milliardär Elon Musk hat den 44 Milliarden Dollar teuren Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter abgeschlossen. Schon vorher hatte er Führungskräfte des Unternehmens gefeuert.

Am Donnerstag (Ortszeit) seien unter anderem der bisherige Firmenchef Parag Agrawal, Finanzchef Ned Segal und die Chefjuristin Vijaya Gadde entlassen worden, berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg will Musk zunächst selbst den Chefposten übernehmen.

Musk schleppt Waschbecken in die Zentrale

Auf Twitter veröffentlichte Musk ein Kurzvideo, in dem er ein Waschbecken in die Konzernzentrale trägt. Dazu schrieb er: "Entering Twitter HQ - let that sink in!".

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Im Englischen ist es ein Wortwitz. "Sink" ist das Wort für Waschbecken, und "let that sink in" ist eine Redewendung und bedeutet so viel "Lass das auf dich wirken!". Stunden später deutete Musk selbst - via Tweet - den Geschäftsabschluss an: "Der Vogel ist befreit", schrieb er mit Verweis auf das Firmenlogo der Online-Plattform.

Musk will lebenslange Sperren abschaffen

Musk hatte angekündigt, lebenslange Sperren für Nutzer bei Twitter abzuschaffen. Von einer solchen - nach bisherigen Angaben unumkehrbaren Verbannung - ist unter anderem der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump betroffen. Ob die Abschaffung der lebenslangen Sperren auch die Position von Trump verändern würde, ist noch unklar.

Musk, Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens Space X, hatte den 44-Milliarden-Dollar-Kauf nach monatelangem Hin und Her vor Ablauf einer gerichtlich anberaumten Frist für eine Einigung zwischen Musk und Twitter abgeschlossen.

Musk machte zunächst Rückzieher

Im April hatte Musk die Übernahme angekündigt, nur um dann einen Rückzieher zu machen. Er begründete dies damit, dass Twitter die Zahl der Fake-Accounts auf seiner Plattform zu niedrig angegeben habe, was potenziell einen Einfluss auf Werbeeinnahmen haben könnte.

Twitter mit Sitz in San Francisco zog daraufhin im Juli vor Gericht, um den Tesla-Chef zu zwingen, die Vereinbarung vom April einzuhalten.