Nach der Flut: Marien-Hospital in Erftstadt öffnet wieder

03:17 Min. Verfügbar bis 22.09.2025

Nach der Flut: Marien-Hospital in Erftstadt öffnet wieder

Stand: 21.09.2023, 19:09 Uhr

Bei der Hochwasserkatastrophe vor fast zweieinhalb Jahren wurde das Krankenhaus in Erftstadt nahezu komplett zerstört. Im November soll es wieder eröffnet werden. Jetzt bereiten sich Pflegepersonal und Ärzte intensiv auf die Eröffnung vor.

Von Heinz Horst

"Es ist sehr emotional, in sein eigenes Haus zurückzukehren und seine Patienten in Erftstadt wieder behandeln zu dürfen, unbeschreiblich“, sagt der Chefarzt der Chirurgie, Lampros Iskos. Er ist seit 2020 im Marien-Hospital. In den vergangenen beiden Jahren arbeitete er im Partnerkrankenhaus Bedburg. Die beiden OP-Säle sind hochmodern eingerichtet, mit den neusten technischen Errungenschaften. Besonders stolz ist Lampros Iskos auf das neue mobile Röntgengerät, einen so genannten C-Bogen. Der kann während einer OP notwendige Röntgenaufnahmen machen.

Das Wasser schoss druch die Räume

Bei der Flut im Juli 2021 schoss das Wasser in kürzester Zeit in alle Räume des Marien-Hospitals. Computertomograph, Herzkatheder, medizinische Geräte, die Betten und vieles mehr – nahezu alles war kaputt. Trotz der immensen Zerstörung war die Krankenhausleitung damals noch optimistisch, das Hospital noch im selben Jahr zu eröffnen. Doch die Sanierung war umfangreicher und komplizierter als angenommen.

Die Erftstädter warten schon

Neue Brandschutzbestimmungen mussten umgesetzt, die neue Lüftung und Klimatisierung installiert sowie fehlendes Material beschafft werden, das alles hat den Zeitplan erheblich durcheinander geworfen. Zum Schluss kam auch noch ein Rohrbruch dazu. "Nun wird es aber Zeit, das Krankenhaus wieder zu öffnen, die Erftstädter warten schon gespannt“, gibt sich Franz-Georg Rips, Vorstand der Marien-Hospital-Stiftung optimistisch. Als Termin ist der November angepeilt.

Die Sanierung kostet mehr als 80 Millionen Euro

Noch sind zwar die letzten Handwerker im Erftstädter Krankenhaus unterwegs. Doch das medizinische Equipment ist fast komplett. Ob Betten, Einrichtung oder technisches Gerät. "Ganz selbstbewusst sage ich, es wird das modernste kleine Krankenhaus in ganz Deutschland“, sagt Franz-Georg Rips. Es kann wie vor der Flut 134 Patienten aufnehmen. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf etwas mehr als 80 Millionen Euro, Geld das vom Land und von der Fluthilfe kommt.

Neue Gänge, neue Abläufe

Knapp einen Monat vor der Eröffnung kehren auch Ärzte und Pflegepersonal ins Marien-Hospital zurück. Sie werden eingearbeitet, müssen die Abläufe einstudieren oder sich an neue Gänge gewöhnen. Das gilt auch für Claudia Vieren, sie arbeitet in der Endoskopie. "Es prickelt schon“, freut sie sich auf die Eröffnung. Bis dahin muss sie sich aber an den neuen Endoskopie-Geräten eingearbeitet haben. In den Behandlungsräumen ist nun alles moderner, heller und schöner. Der Count-Down läuft, aber im Marienhospital Erftstadt sind alle optimistisch, dass es nun wirklich im November los geht.

Über das Thema berichtet am 21.09.2023 auch das WDR Fernsehen in der "Lokalzeit aus Köln" ab 19.30 Uhr.