Waldbesitzer in NRW waren zuletzt beunruhigt: Die Förderprämie des Landes, die helfen soll, die vielerorts zerstörten Wälder wieder aufzuforsten, war im März vorerst gestoppt worden. Weitere Anträge für Fördergelder wurden nicht mehr bearbeitet.
Zur Begründung hatte das NRW-Landwirtschaftsministerium erklärt, die Förderung sei derart stark nachgefragt worden, dass zunächst ein "Kassensturz" notwendig sei: Man wolle prüfen, in welcher Höhe Fördermittel bereits abgegriffen wurden und wie viele noch nicht bewilligte Anträge vorlägen. Bis da hin waren offenbar bereits mehr als die im Haushalt 2024 vorgesehenen 10,6 Millionen Euro für die Wiederbewaldungsprämie ausgegeben worden.
Anträge können wieder gestellt werden
Jetzt dürften Waldbesitzer beruhigt sein: Am Dienstag gab das Ministerium bekannt, dass die sogenannte Wiederbewaldungsprämie wieder aufgenommen würde. Die "Sichtung" sei zum 10. April abgeschlossen worden.
Alle rund 800 Anträge, die bis Ende März vorlagen, könnten nun weiterbearbeitet und auch bewilligt werden, wenn sie den Förderkriterien entsprechen. Insgesamt handele es sich um ein Fördervolumen von rund zwölf Millionen Euro. Auch weiterhin können laut Ministerium Anträge gestellt werden.
Nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Holz NRW liegt die Wiederbewaldungsprämie für 400 "gleichmäßig verteilte" Pflanzen bei 800 Euro je Hektar. Die Baumarten müssten "standortgerecht und laut Waldbaukonzept NRW zum Anbau empfohlen sein".
"Klimaangepasste" Bäume
Einschließlich der für die Pflanzsaison 2024 bereits in 2023 bewilligten Förderanträge flossen in diesem Jahr nach Angaben des Landes bereits rund 22 Millionen Euro an Waldbesitzende. Der Wiederaufbau der von Stürmen, Trockenheit und dem Borkenkäfer gebeutelten Wälder durch "klimaangepasste" Bäumen sei ein wichtiges Ziel der Landesregierung, hatte ein Sprecher im März gesagt.
Opposition hatte Stopp kritisiert
Die Opposition hatte den zwischenzeitlichen Stopp der Förderung kritisiert: Wiederbewaldung dürfe "nicht dem Rotstift geopfert werden", hatte die SPD gemahnt, und die FDP hatte den Förderstopp mitten in der Pflanzsaison für "mehr als peinlich" befunden.
Nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Holz NRW gibt es etwa 150.000 private Waldbesitzende in NRW, von den insgeamt 935.000 Hektar Wald werden 67 Prozent von privaten Eigentümern bewirtschaftet.