Der VdK-Landesverband NRW will eine Reform des Sozialstaats. In einer Pressekonferenz in Düsseldorf forderte der Verband eine Reform der Pflegeversicherung, eine Kindergrundsicherung und eine Lösung für Altersarmut.
Altersarmut droht
Große Sorgen bereitet dem VdK die Altersarmut, denn um sich eine Rente auf Höhe der Grundsicherung zu sichern, muss ein Arbeitnehmer aktuell Vollzeit arbeiten und einen Stundenlohn von 14,56 Euro verdienen. Der derzeitige Mindestlohn liegt allerdings bei 12,41 Euro. Anfang 2025 wird dieser auf 12,82 Euro steigen - immer noch weit entfernt von den 15 Euro, die Bundeskanzler Scholz fordert. Und auch vom Mindestlohn für eine ausreichende Rente.
In Zukunft, fordert der VdK, müssten Beamte, Selbstständige und Politiker auch in die gesetzliche Rente einzahlen, um diese zu stabilisieren.
Viele Kinder leben in Armut
Vernachlässigung ist eine Seite der Armut
Auch Kinderarmut sei ein großes Problem in Deutschland. Etwa jedes vierte Kind in NRW sei arm, stellte der VdK fest und fordert eine Kindergrundsicherung. Deutschlandweit sind es laut der Bertelsmann Stiftung sogar 2,8 Millionen Kinder, die in Armut aufwachsen.
Pflegeversicherung reformieren
Ein weiterer Reformpunkt des VdK ist die Pflegeversicherung. Besonders NRW ist von dem Problem betroffen, denn mit 3.200 Euro Eigenanteil im Monat für einen Pflegeheimplatz ist NRW Spitzenreiter. Dies sei einer der Gründe, warum immer mehr Menschen in die Sozialhilfe abrutschen. "Pflege macht arm", ist das Fazit von VdK-Präsident Horst Vöge. Er fordert einen Rechtsanspruch auf Tages- und Kurzzeitpflege, denn allein in NRW hat sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen seit 2013 auf knapp 1,2 Millionen fast verdoppelt.
Eine Option wäre für Vöge eine "Reform der Pflegeversicherung, bei der Heimbewohner nur noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung bezahlen müssen. Das wären in NRW 1.215 Euro."