NRW bringt sich als Urlaubsland ins Gespräch

Stand: 16.06.2020, 10:31 Uhr

  • Land startet Kampagne für Urlaub in NRW
  • "Mach mal NRW" in Corona-Zeiten
  • 650.000 Beschäftigte in der Branche

Von Martin Teigeler

Sauerland statt Sardinien, Eifel statt Alpen? Die Landesregierung will in Corona-Zeiten mit einer Kampagne mehr Touristen nach Nordrhein-Westfalen locken. "NRW ist ein tolles Reiseland", sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Montag (15.06.2020) in Düsseldorf. Die Kampagne mit Reklameplakaten sowie Zeitungs- und Online-Anzeigen solle Lust auf NRW wecken.

Naturliebhaber, Wanderer, Radfahrer und Kulturinteressierte sollen mit der Tourismuskampagne "rauszeitlust – Mach mal NRW" besonders angesprochen werden. Zielgruppe sind auch deutsche Touristen aus anderen Bundesländern, die wegen der Coronakrise diesmal nicht ins Ausland fahren möchten.

Nach Angaben des NRW-Tourismusverbands ist die Nachfrage derzeit noch sehr gering. Viele Hotels und Gaststätten litten unter massiven Umsatzeinbrüchen.

Passend zur Tourismus-Offensive dürfen in NRW seit diesem Montag auch wieder Wellnesseinrichtungen, Erlebnis- und Spaßbäder sowie Saunabetriebe unter Hygieneauflagen öffnen.

Pauschale Reisewarnung aufgehoben

Seit Montag um Mitternacht warnt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in 27 europäische Länder. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Italien, Österreich, Griechenland, Frankreich und Kroatien. Gleichzeitig fielen die letzten Kontrollen an den deutschen Grenzen zu den Nachbarländern.

Die NRW-Touristikgebiete konkurrieren also wieder mit beliebten Reisezielen in ganz Europa. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Beschränkungen in Spanien sind deutsche Urlauber am Montag wieder nach Mallorca gereist. Eine erste Maschine aus Düsseldorf mit 165 Urlaubern an Bord landete am Vormittag nach Flughafenangaben in Palma de Mallorca.

Laut Landesregierung gibt es 650.000 Beschäftigte im nordrhein-westfälischen Tourismussektor. Die neue Kampagne wird mit 1,2 Millionen Euro vom Land gefördert.

Massiver Einbruch

Wie tiefgreifend die Krise der Branche ist, zeigten am Dienstag (16.06.2020) aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts. Von Januar bis April 2020 kamen demnach rund 4,2 Millionen Gäste nach Nordrhein-Westfalen. Das waren 41,5 Prozent weniger als in den ersten vier Monaten des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen war mit 10,1 Millionen um 36,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.