Fertig verpackt Lagern Kisten mit Hilfsgütern für Kiew. Die Stadt Köln schickt vier Lastwagen mit insgesamt mehr als 120 Palletten Hilfsgütern fuer die ukrainische Hauptstadt auf die Reise.

NRW will Ukraine weiter mit Hilfen unterstützen

Stand: 24.04.2023, 15:10 Uhr

Nach seinem Besuch in der Ukraine sichert Europaminister Liminski dem Land weitere Unterstützung aus NRW zu. Neben der akuten Hilfe gehe es auch um den Wiederaufbau.

Von Christian WolfChristian Wolf

Als erstes Mitglied der NRW-Landesregierung ist Europaminister Nathanael Liminski (CDU) in der vergangenen Woche in die Ukraine gereist und hat sich dort neben politischen Gesprächen auch zerstörte und wiederaufgebaute Orte angeschaut. "Es ist das eine, die Bilder aus den Nachrichten zu sehen. Es ist das andere, mit dem Besuch vor Ort noch einmal die ganze grenzenlose grausame Realität vor Augen geführt zu bekommen", sagte Liminski am Montag nach seiner Rückkehr in Düsseldorf.

Kiew: Nordrhein-Westfalens Europaminister Nathanael Liminski in der Ukraine. Liminski ist als erstes Mitglied der Landesregierung seit Beginn des russischen Angriffskrieges in die Ukraine gereist

Nathanael Liminski bei seinem Besuch in der Ukraine

So berichtete er von "wahllos zerstörten Wohnblöcken" und "willkürlicher Gewalt" der russischen Besatzer gegen Ukrainer. "Gleichzeitig erlebt man neben dieser Zerstörung den unbedingten Willen der Menschen vor Ort, den Krieg zu gewinnen, den Wiederaufbau zu leisten und dann möglichst schnell auch zu einem normalen Leben zurückzukehren."

Wiederaufbau bereits im Fokus

Der Wiederaufbau sei schon jetzt nötig, da Straßen, Schulen und Krankenhäuser benötigt würden. "Mir ist klar geworden bei diesem Besuch, wie sehr wir aus Nordrhein-Westfalen als Land unseren Beitrag leisten können - sowohl bei der akuten Nothilfe, als auch beim Wiederaufbau und der Rückkehr zur Normalität." Die Hilfen aus NRW machten einen "tatsächlichen Unterschied".

Dieses Element beinhaltet Daten von Twitter. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

Hilfen für neue Partnerregion

In den Gesprächen mit Vertretern der neuen NRW-Partnerregion Dnipropetrowsk ging es laut Liminski auch um weitere Hilfen. So solle die Infrastruktur der Krankenhäuser unterstützt werden. Zudem solle es Unterstützung geben für den Aufbau von Reha-Zentren und dem Ausbau der IT-Infrastruktur in Schulen.

Verein sammelt Betten für Krankenhäuser ein

Der größte nordrhein-westfälische Verein für die Ukraine-Hilfe, das Blau-Gelbe Kreuz, ist derzeit dabei, ausrangierte Krankenhausbetten einzusammeln, um sie in die Ukraine zu bringen. "Verschrotten Sie nichts", appellierte die Vereinsvorsitzende Linda Mai am Montag an die Krankenhäuser. Für kriegsverletzte Patienten seien auch ausgemusterte Betten noch von großem Wert. Auch Matratzen oder medizinische Geräte, die die TÜV-Prüfung nicht mehr bestanden hätten, seien noch nützlich.

Im vergangenen Jahr hat der in Köln ansässige Verein nach eigenen Angaben 10,7 Millionen Euro an Spenden eingeworben und davon unter anderem Medizin-Pakete für Krankenhäuser oder Stromgeneratoren angeschafft. Die Hilfe aus Deutschland werde sehr geschätzt, berichtete Mai: "Die ukrainischen Kinder wissen ganz genau, woher die Bomben kommen und die Menschen in der Ukraine wissen genau, woher die Hilfe kommt."

Weitere Themen