Der Unterricht fällt aus, steht auf einer Schultafel geschrieben

Ministerium: Es fehlen 4.500 Lehrkräfte

Stand: 15.03.2023, 17:03 Uhr

NRW-Schulministerin Feller hat in Düsseldorf die aktuelle Prognose für Lehrer und Lehrerinnen vorgestellt: In den nächsten zehn Jahren werden schätzungsweise 4.500 von ihnen fehlen.

Von Sabine TentaSabine Tenta

Am Mittwoch hat NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die aktuelle Schätzung des Fachkräftebedarfs für die NRW-Schulen vorgestellt. Die sogenannte Lehrkräftebedarfsprognose geht davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren rund 79.000 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt werden müssen. Zur Verfügung stehen werden aber nur rund 74.500. Es klafft demnach eine Lücke von 4.500 Fachkräften.

Schulministerin Feller zeigte sich dennoch zuversichtlich: "Der Weg ist weit, aber die Richtung stimmt: Mit unserem Handlungskonzept Unterrichtsversorgung haben wir bereits wichtige Schritte unternommen, um die Schulen künftig wieder besser mit Lehrkräften zu versorgen."

Genau dieses Handlungskonzept war erst am 08.03.2023 Gegenstand einer Sachverständigen-Anhörung im NRW-Landtag. Mehrere Expertinnen und Experten warnten eindringlich davor, dass einige der dort vorgesehenen Maßnahmen nach hinten losgehen und den Fachkräftemangel verschärfen könnten.

Im Schulausschuss hob Feller am Mittwoch nochmal einige Maßnahmen aus ihrem Handlungskonzept hervor. Dazu gehört die Erhöhung der Studienplätze für Lehrsamt, mehr Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger und die Entlastung der Lehrkräfte durch Alltagshelfer.

Unterversorgung im MINT-Bereich

Die Prognose soll nicht nur der Politik helfen, vorausschauend den Bedarf zu decken, sondern auch Studierenden aufzeigen, welche Beschäftigungsaussichten sie haben.

Im MINT-Bereich werden aktuell bereits dringend Lehrkräfte gesucht und das wird sich in den kommenden Jahren nicht ändern. Wer später Mathematik, Informatik oder Technik unterrichten will, hat demnach für die Sekundarstufe I und II "hervorragende Einstellungschancen", wie Grafiken der Bedarfsprognose zeigen. Geringe Chancen haben hingegen Lehrkräfte mit dem Fach Geschichte.

Die letzte Lehrkräftebedarfsprognose stammt aus dem Jahr 2018. Künftig will das Schulministerium die Prognose alle drei Jahre aktualisieren.

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