217 Seiten stark ist die neue Führungsstrategie. Und sie erhebt einen großen Anspruch. "Wir wollen, dass innerhalb der Polizei optimal geführt wird", sagte Innenminister Reul bei der Präsentation. Die NRW-Polizei erneuert ihren Führungsleitfaden zum ersten Mal seit 2004. Erarbeitet hat das Grundsatzpapier eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Polizeiinspekteurs Michael Schemke.
Befragung als Arbeitsgrundlage
Bevor die Arbeitsgruppe tagte, hatte es im September 2019 eine breit angelegte Befragung zur Werteorientierung der Polizei in Nordrhein-Westfalen gegeben. Die Beschäftigten sollten ihre Wünsche zum Thema Führung äußern.
Dabei kam die Forderung auf nach einem einheitlichen Rahmen, wie er jetzt vorgelegt wurde. Aber auch Wünsche nach mehr Angeboten zur Unterstützung und Weiterbildung der Führungskräfte wurden geäußert.
Vielzahl an Führungselementen
Wie in vielen anderen Unternehmen üblich stehen auch den Polizei-Führungskräften nach der neuen Strategie verschiedenste Instrumente zur Verfügung. Es gibt Angebote für Coaching oder Supervision. Ein mehrdimensionales Führungsfeedback wird beschrieben. Es gibt einen Rahmen für Mitarbeitergespräche und auch ein Mentoring-Programm für Führungskräfte.
Empfehlungen für die Praxis
Tipps für den Umgang mit besonderen Situationen ergänzen die Strategie. Wie erkenne ich Suchterkrankungen, wie gehe ich damit um? Was sind Anzeichen für demokratiefeindliche Tendenzen? Dazu kommt eine Übersicht über Erscheinungsformen und Frühindikatoren für Extremismus. Der Innenminister glaubt, mit dem Leitfaden werden "die Weichen für die Innere Sicherheit in unserem Land gestellt." Jeder Tanker brauche einen Kompass, für die Polizei mit über 56.000 Menschen gelte dasselbe.
Über das Thema berichten wir unter anderem im WDR 5 Westblick ab 17:05 Uhr.
