Rund 30 Prozent der U3-Kinder in Betreuung
Stand: 14.09.2022, 13:37 Uhr
Rund 30 Prozent aller Unter-Dreijährigen in NRW werden in Kitas oder von Tageseltern betreut. Regional variieren die Quoten aber stark: Der Kreis Coesfeld liegt vorn, Gelsenkirchen ist Schlusslicht.
Von Rainer Striewski
Etwa 158.000 Kinder in NRW unter drei Jahren befanden sich zum Stichtag 1. März in einer Kindertagesbetreuung. Das teilte das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch mit. Die U3-Betreuungsquote lag mit 30,4 Prozent um 0,8 Prozentpunkte höher als noch ein Jahr zuvor (29,6 Prozent).
Im regionalen Vergleich variierten die Betreuungsquoten stark - zwischen 40,9 Prozent im Kreis Coesfeld und 18,1 Prozent in der Stadt Gelsenkirchen.
Größter Betreuungsanteil bei Zweijährigen
Grundsätzlich gilt: Je älter die Kinder werden, umso höher wird die Betreuungsquote. Bei Kindern unter einem Jahr betrug sie zum Stichtag 1. März 1,1 Prozent, bei den Einjährigen 27,7 Prozent. Bei den Zweijährigen wurde bereits die Mehrheit von 62,6 Prozent institutionell betreut, also entweder in Kindertageseinrichtungen oder auch bei Tageseltern.
Bei den Kindern unter einem Jahr hatte laut IT.NRW die Stadt Bonn die höchste Betreuungsquote von 2,2 Prozent, bei den Einjährigen lag Düsseldorf mit 43,9 Prozent vorn. Die höchste Quote bei den Zweijährigen erreichte der Kreis Coesfeld mit 80,9 Prozent.
Opposition fordert massiven Ausbau
"Es kann nicht sein, dass da wo die ärmsten Familien wohnen, die niedrigsten Betreuungsquoten sind", kritisiert Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. "Wir sehen vor allem da einen Ausbau an Kita-Plätze, wo sich die Träger einen Ausbau der Kita-Strukturen leisten können. Auch da, wo Eltern auf ihren Rechtsanspruch klagen würden, gibt es hohe Betreuungsquoten. Viele Träger und viele Familien haben diese Möglichkeiten nicht - ausgerechnet hier werden auch weniger Kita-Plätze gebaut", so Maelzer.
Von der Landesregierung fordert er unter anderem eine Anpassung der Baukostenzuschüsse. Chancengleichheit in der frühkindlichen Bildung dürfe nicht am Geld scheitern.