A45-Umleitungen: Keine weiteren Brückensperrungen befürchtet

Stand: 18.01.2023, 14:19 Uhr

Die Meldung ließ die Sorgen in Südwestfalen wachsen: Der Verkehr auf einer A45-Umleitungsbrücke muss eingeschränkt werden. Die Landesregierung befürchtet aber keine weiteren Sperrungen.

Von Christoph Ullrich Christoph Ullrich

Die Sorgen waren groß, als die neue Beschränkung bei Altena bekannt wurde: Auf einer Brücke auf der Bundesstraße 236 waren weitere Schäden entdeckt worden, ab Donnerstag dürfen Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht nicht mehr passieren. Und das auf einer relevanten Umleitungsroute für die A45-Sperrung der Ramedetalbrücke bei Lüdenscheid.

Das Thema hat schnell auch das NRW-Parlament erreicht. Im Wirtschaftsauschuss des Landtages verlangte die SPD Details zu der Sperrung und welche wirtschaftlichen Folgen sie haben kann.

Landesregierung rechnet mit Einzelfall

Laut Landesregierung befürchte man aktuell keine weiteren Sperrungen. Die Brücke in Altena sei ein Einzelfall, hieß es von Vertretern des Wirtschaftsministeriums. Die Sperrung für den Schwerlastverkehr lag vor allem an einem nicht genehmigten Schwersttransport, der über die Brücke gefahren sei.

Betroffen von den Einschränkungen sind nach Schätzungen rund 1.000 Fahrzeuge, die täglich Altena an dieser Stelle passieren sollen. Sie müssten nun andere Routen, zum Beispiel durch Hemer oder Iserlohn in Kauf nehmen. Ein Neubau der Brücke sei bereits angestoßen.

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sagte im Ausschuss zudem, man versuche wirtschaftlich die größten Probleme abzufedern. Sie verwies auf Förderprogramme für Mittelständler. Außerdem sei nicht bekannt, dass wegen der Verkehrsprobleme Firmen gesagt hätten, sie "würden die Biege machen", so Neubaur.

Offener Brief an den Verkehrsminister

Trotzdem droht der Landesregierung wegen der Sperrungen auf und um die A45 ein weiteres parlamentarisches Nachspiel. SPD und FDP haben Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) aufgefordert, sämtliche Dokumente zur Sanierung der Ramedetalbrücke zu veröffentlichen. Die beiden Oppositionsparteien haben den Verdacht, dass der ehemalige Verkehrsminister und heutige Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine Sanierung der A45-Brücke nicht priorisiert habe. Wüst hatte zuletzt bestritten, dass er mit Entscheidungen dazu persönlich befasst war.