"Wie auch die CSU nachvollziehbar beansprucht, hierbei mitzuentscheiden, tun dies auch die Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten der CDU", sagte er am Donnerstag dem "Spiegel". Dies entspräche auch dem föderalen Charakter seiner Partei. "Und es hilft einer Kandidatin oder einem Kandidaten, breit getragen zu sein und starken Rückenwind für den Wahlkampf zu bekommen." Die vollständigen Interview-Antworten liegen dem WDR vor.
Kanzlerkandidaten Merz, Söder und Wüst
Wüst wird derzeit neben CDU-Chef Friedrich Merz und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder als möglicher Kanzlerkandidat für die kommende Bundestagswahl gehandelt. Diese findet regulär im Herbst 2025 statt. In der Union hat man sich darauf verständigt, die K-Frage im Spätsommer 2024 zu klären, rund ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl.
Merz hatte vergangene Woche angekündigt, dass der Zeitplan bis zum CDU-Bundesparteitag im Mai stehen soll. Offen ist noch, ob über die Kandidatur vor oder nach den Landtagswahlen im September in drei ostdeutschen Bundesländern entschieden wird.
Linnemann hält Merz für gesetzt
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte am Donnerstag dem Sender "Welt" gesagt, er halte Merz als Kanzlerkandidat für gesetzt. Wenn der Parteivorsitzende es wolle, "dann wird er Kanzlerkandidat der Union", so Linnemann. Er erwarte auch keinen Machtkampf um die Kandidatur wie 2021. Damals sei die Bundestagsfraktion gespalten gewesen. "Das ist sie heute nicht. Sie steht mit voller Wucht hinter Friedrich Merz", betonte der CDU-Generalsekretär.
Für Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ist die Frage nach der Kanzlerkandidatur bereits entschieden. "Ja, das denke ich", sagte der stellvertretende Parteivorsitzende den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach Angaben vom Dienstag. "Friedrich Merz ist Vorsitzender der CDU und der Unionsfraktion im Bundestag - und wird von Markus Söder, Alexander Dobrindt und mir sehr unterstützt bei einer Kandidatur."
Machtkampf 2021 zwischen Laschet und Söder
Vor der Bundestagswahl 2021 war zwischen dem damaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet und Söder ein Machtkampf über die K-Frage entbrannt. Laschet entschied diesen für sich, scheiterte aber bei der Wahl. Der jetzige NRW-Ministerpräsident Wüst hat daraus offenbar Lehren gezogen: "Mehr Gemeinsamkeit und Geschlossenheit - darauf kommt es an. Ich weiß von Markus Söder und Friedrich Merz, dass sie das beide wollen. Und seien Sie sicher: Das wird auch gelingen", sagte er dem "Spiegel".
Quellen:
- Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"
- Nachrichtenagentur AFP
- Pressestelle der NRW-Staatskanzlei
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 28.12.2023 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.