Ministerpräsident Hendrik Wüst erinnerte an das Schicksal der Frau, die vier Tage lang neben den Leichen ihrer Angehörigen verschüttet lag, dann lebend geborgen werden konnte und die dann doch am Tag darauf im Krankenhaus verstarb. Ein Beispiel von unzähligen.
Der Ministerpräsident hob die große Hilfsbereitschaft hervor, mit der viele Menschen aus Nordrhein-Westfalen die Opfer unterstützt haben. Hilfsorganisationen, aber auch Privatpersonen hätten sich auf den Weg gemacht, vor Ort zu helfen. Andere Menschen hätten Geld gespendet, um so die Not zu lindern.
Hilfe muss weitergehen
Einstimmig beschlossen alle Fraktionen, die Hilfen aus Nordrhein-Westfalen weiter zu führen. In den nächsten Monaten und Jahren benötigten die betroffenen Regionen weitere Unterstützung. Zuvor hatten Redner auch noch einmal die Dimension der Verwüstung verdeutlicht. Hätte ein solches Erdbeben Deutschland getroffen, wäre das ganze Land verwüstet worden, sagte der CDU-Fraktionschef Thorsten Schick.
Bewegende Schicksale
Der SPD-Abgeordnete Rainer Schmeltzer, Vorsitzender der Parlamentariergruppe NRW-Türkei, sprach über einen türkischen Mann, der seine Angehörigen tot bergen musste und schon wenig später wieder in Deutschland arbeiten musste. Berivan Aymaz von den Grünen erzählte von Familienangehörigen, um die sie gebangt hat. Fast alle hätten überlebt, aber die jüngste Tochter, ein vierjähriges Mädchen, sei in den Trümmern gestorben.
Aymaz forderte Erleichterungen für die Visa-Erteilung, damit Angehörige aus den Erdbebengebieten zu Verwandten nach Deutschland kommen könnten. Das müsse auch für syrische Betroffene gelten, sagte Aymaz.
Zahlreiche Gäste
Auf der Landtagstribüne saßen Repräsentanten aus der Türkei und der syrisch-orthodoxen Erzdiözese in Deutschland, außerdem Vertreter von Hilfsorganisationen. Für sie gab es großen Beifall der Abgeordneten; den Opfern zu Ehren erhoben sich die Parlamentarier zu einer Gedenkminute.