Wer mit Kind studiert oder an einer Hochschule arbeitet, ist oft auf Betreuungsangebote angewiesen. Während der Schulferien reduzieren viele Einrichtungen ihre Betreuung. Für die Eltern, deren Studium parallel weiter läuft, führt das zu einer doppelten Belastung.
Die SPD-Fraktion im NRW-Landtag will nun erreichen, dass die Semesterferien um rund vier Wochen nach vorne verlegt werden. Schul- und Semesterferien sollen sich so mehr als bisher überschneiden. Dadurch, so die Idee, gebe es während der Vorlesungszeit mehr Optionen für die Kinderbetreuung von Studierenden und Universitätsmitarbeitern. Und das mache es leichter, Studium oder Hochschuljob mit der Familie zu vereinbaren.
Stressphase, während andere Ferien machen
Studierende bei Uni-Klausuren
Bislang überschneiden sich die Schulferien im Sommer nur mit den ersten drei Wochen der Semesterferien. Hinzu kommt, dass zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit die meisten Klausuren der Studierenden liegen. Auch die schulischen Weihnachtsferien sind bislang nicht Teil der vorlesungsfreien Zeit.
Ein Elternnetzwerk der Ruhr-Universität Bochum hatte sich Ende 2022 mit einer Online-Petition an das Wissenschaftsministerium von Ministerin Ina Brandes (CDU) gewandt und dafür plädiert, Schul- und Semesterferien zu harmonisieren, um betroffene Eltern zu entlasten.
Harmonisierung mit dem Ausland
Der Vorschlag der SPD würde das aktuelle System der Universitäten von Sommer- und Wintersemestern hin zu Frühjahrs- und Herbstsemester verlagern. Laut SPD biete dies den zusätzlichen Vorteil, dass die Vorlesungszeiten dann wie im europäischen Ausland liegen, wo das Wintersemester schon größtenteils bereits im September beginnt und im Dezember endet.
Eine Angleichung vereinfache die Planung für Studierende, die sich ein Auslandssemester oder ein Studium im Ausland vorstellen können. Das Ende des Semesters im Dezember sei auch unter Klima-Aspekten zu begrüßen, da so die Universitäten in den kalten Monaten Januar und Februar ihre Hörsäle nicht beheizen müssten und damit Energie sparen könnten.
Erneuter Anlauf
Die Forderung nach einer Änderung der Hochschulzeiten ist nicht neu. Schon 2007 hatte die Hochschulrektorenkonferenz vorgeschlagen, den Rhymthmus der Semesterferien zu verschieben. Ein Pilotprojekt der Universität Mannheim gab bereits positive Rückmeldungen unter den Studierenden.
Der Landtag wird wahrscheinlich den Antrag am kommenden Mittwoch an den Wissenschaftsausschuss und den Ausschuss für Schule und Bildung überweisen. Eine Abstimmung wird erst später erfolgen.
Über das Thema berichtet der WDR am 19.01.2023 u.a. im Westblick auf WDR 5.