In der Regel gibt es nur eine kurze Zeit, in der sich die vorlesungsfreie Zeit an den Hochschulen und die Schulferien überlappen - das zumindest hat die SPD ausgerechnet. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei dies ein Problem, sagt der SPD-Politiker Bastian Hartmann.
Sommerferien ohne Vorlesungen gewünscht
Deshalb hatte der bildungspolitsiche Sprecher der größten Oppositionspartei im NRW-Landtag die Initiative gestartet, vor allem an den Universitäten die Semesterstarts nach vorne zu ziehen. Statt Sommer- und Wintersemester schlug Hartmann per Antrag vor, im Frühjahr und im Herbst die Vorlesungen zu halten. Durch einen Start in März und im September - wie es international durchaus üblich ist - gebe es kaum noch Probleme mit der sommerlichen Ferienzeit.
Dem folgten in einer Anhörung auch die meisten der befragten Experten und Expertinnen. Amrei Bahr, Professorin an der Uni-Stuttgart und Initiatorin des Netwerkes "#IchBinHanna", sagte, dies sei eine "kostengünstige Variante, den Wissenschaftsstandort NRW als Arbeitgeber attraktiver zu machen".
Internationale Studierende könnten zudem auch leichter in NRW studieren, weil dies eine Angleichung wäre. Vertreter anderer Hochschulorganisationen sprachen sich ebenfalls für die Änderung aus. Auch die Landesrektorenkonferenz sah positive Aspekte in dieser Änderung.
Was ist mit Oster- und Herbstferien?
Allerdings sprachen sich die Vertreterinnen der Universitäten in der Anhörung für eine landesweite Regelung aus. Eine - wie in Hochschulfragen oft üblich - flexible Lösung, wonach die Hochschulen selber den Start bestimmen könnten, sehen die meisten Experten kritisch. Auch SPD-Politiker Bastian Hartmann plädiert eher für eine einheitliche Regelung, vor allem, "wenn man den Aufwand sieht, den man landesweit für die Einschreibung betreibt."
Ein Gegenargument wären allerdings die Oster- und Herbstferienzeiten. Hier würde es nach dem SPD-Modell so gut wie immer Vorlesungen geben. Vertreterinnen der Hochschulen schlugen deshalb festgelegte Osterferien vor, die auch für Studierende gelten würden. Ähnliches könne man um die Herbstferien herum einführen.
Allerdings braucht es für die Änderung die Regierungsfraktionen von CDU und Grüne. Diese wirkten nicht abgeneigt: So sagte Julia Eisentraut von den Grünen, dass die Maßnahmen "auf Landesebene gut umsetzbar sind", man sie sich aber noch einmal genauer anschauen müsse. Was am Ende auch danach klingt, dass man in den kommenden Monaten noch einmal mit allen Parteien zusammen sitzen wird und am Ende vielleicht eine gemeinsame Änderung des Hochschulgesetzes vornehmen wird.
Über das Thema berichtet der WDR am 19.04.23 im Westblick auf WDR 5.