Der FDP-Landtagsabgeordnete Ralph Bombis aus Erftstadt ist schon gegen das Corona-Virus geimpft, obwohl er erst 49 Jahre alt ist. Der WDR hatte darüber vergangene Woche berichtet. Möglich ist das, weil Bombis Betreiber einer Pflegeeinrichtung in der Nähe von Köln ist.
Jetzt hat Bombis eingeräumt, dass nicht nur er und seine Frau, sondern auch weitere Personen aus seinem "engen persönlichen Umfeld" geimpft wurden. Bombis hat gegenüber dem Kreisvorstand der FDP im Rhein-Erft-Kreis eine Erklärung abgegeben. Zuerst hatte der Kölner Stadtanzeiger berichtet.
Rücktritt von allen Parteiämtern
Darin schreibt er, dass er erst am Donnerstag davon erfahren habe, dass weitere Personen in seiner Pflegeeinrichtung geimpft wurden, aus Resten, die bei der Impfung übrig geblieben seien. In welchem Verhältnis er zu diesen Personen steht und wie die davon erfahren haben, dass noch Impfstoff zur Verfügung steht, sagte er nicht. Auf Anfrage wollte er keine weiteren Fragen beantworten.
Bombis schreibt, dass er die politische Verantwortung für die Vorgänge übernehme. Er will alle Ämter innerhalb der FDP niederlegen, darunter den Bezirksvorsitz im Rhein-Erft-Kreis. Bis zur nächsten Landtagswahl möchte er noch Abgeordneter bleiben, dann aber nicht mehr kandidieren. Die Erftstädter FDP hatte vor ein paar Tagen schon bekannt gegeben, dass sie eine andere Politikerin für den Landtag nominieren will.
Betreiber von Pflegeeinrichtungen dürfen frühzeitig geimpft werden
Seine eigene Impfung und die seiner Frau hatte Bombis damit gerechtfertigt, dass sie als Betreiber regelmäßig auch in der Pflegeeinrichtung seien. Damit habe die Impfung auch dem Schutz der Bewohner geholfen. Die Impfverordnung in NRW lässt es zu, dass auch die Verwaltung von Pflegeeinrichtungen frühzeitig geimpft wird.