Das Domkapitel und die Kölner Polizei haben ergänzende Schutzmaßnahmen für den Dom bis zum Neujahrstag getroffen. Gottesdienste und Beichten sollen nach Sicherheitskontrollen weiterhin möglich sein, teilte die Kölner Polizei am Dienstagnachmittag mit.
Touristische Besuche sind in den meisten Fällen nicht erlaubt - Dachführungen, Führungen durch die Ausgrabungen sowie Besuche der Schatzkammer und der Aussichtsplattform soll es etwa nicht geben. Schon vereinbarte Innenraumführungen werden allerdings stattfinden. Die erhöhte Vorsicht herrscht auch gerade mit Blick auf Silvester.
Alternative Möglichkeit Kerzen anzuzünden
Wie die Sicherheitsmaßnahmen der Kölner Polizei vor Ort jeweils ablaufen, soll der Nachrichtenagentur epd zufolge tagesaktuell festgelegt werden. Bislang sei es rund um den Dom ruhig geblieben.
Weil es wegen der aktuellen Sicherheitslage nicht möglich ist, Kerzen in der Kathedrale anzuzünden, bietet der Kölner Dom eine alternative Möglichkeit an, Unterstützung gab es dafür von der Kölner Polizei und den Betreibern des Weihnachtsmarkts am Dom. Neben dem Petersportal wurde am 26. Dezember ein Weihnachtsmarktstand mit einigen Kerzenbänken aus dem Dom aufgestellt. Dort können Kerzen für private Anliegen oder als Friedenszeichen für die Welt angezündet werden.
Möglicher Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe
Hintergrund der Schutzmaßnahmen ist, dass Sicherheitsbehörden nach ARD-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten hatten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester, die Sicherheitsvorkehrungen wurden aber bereits für die Weihnachtsfeierlichkeiten erhöht.
Die Polizei kontrolliert seit Heiligabend die Besucherinnen und Besucher des Doms. Am Samstagabend hatte die Polizei die Kathedrale bereits mit Spürhunden durchsucht, nach eigenen Angaben jedoch nichts Auffälliges gefunden.
Woelki dankt Gottesdienstbesuchern und Sicherheitskräften
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bedankte sich bei den Gottesdienstbesuchenden, dass sie sich trotz der Lage "nicht haben ängstigen und erschrecken lassen, sondern dass sie mutig hergekommen sind". Unter ihnen war auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos).
Woelki bedankte sich auch bei den Polizistinnen und Polizisten, die sich "ununterbrochen und unermüdlich" engagiert hätten, damit die Besuchenden "ohne Angst und ohne Furcht hier Weihnachten feiern können." Es tue ihm sehr leid, dass viele Sicherheitskräfte, die Weihnachten mit der Familie hätten verbringen wollen, überraschend zum Dienst mussten.
Unsere Quellen:
- Kölner Polizei
- dpa
- epd
- ARD-Terrorismusexperten