Das mit Stickern beklebte Ortschild von Lützerath. Darunter ein ergänztes Schild mit der Aufschrift "bleibt". Links das Logo der ImPuls-Kolumne

MEINUNG

Herr Habeck, Lützerath ist das richtige Symbol!

Stand: 13.01.2023, 08:33 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Habeck hadert mit sich. Die Räumung Lützeraths lässt ihn und seine Partei nicht kalt. Trotzdem sei sie nötig, weil die Braunkohle gebraucht werde. Ralph Sina ist anderer Meinung.

Von Ralph Sina

Da irrt der grüne Bundeswirtschaftsminister!

Robert Habeck (M, Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, und Markus Krebber (r), Vorstandsvorsitzender von RWE, geben eine Pressekonferenz

Mona Neubaur und Robert Habeck mit RWE-Chef Markus Krebber

Klimaprotest brauche Symbole, aber die Siedlung Lützerath, wo keiner mehr wohnt, sei aus seiner Sicht das falsche Symbol, betont Robert Habeck. Er hat gemeinsam mit der grünen NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und RWE-Chef Markus Krebber einen Braunkohldeal ausgehandelt, der Klimawissenschaftler zurecht schockiert.

Ein Pseudo-Deal für den Klimaschutz

Der Habeck-Neubaur-Deal mit RWE ist nicht nur faul, sondern auch noch Beifall heischend. Seine Botschaft lautet in bester Grünen-Manier so:  

Hurra, RWE steigt acht Jahre früher als ursprünglich vorgesehen aus der Kohle aus. Liebe Klima-Aktivisten und Grünen-Wähler - klopft uns mal bitte auf die grüne Schulter!! Wir retten das Klima! Und nicht nur das: Nebenbei erhalten wir auch noch fünf Dörfer und verhindern zehn Kilometer Autobahn.

Aber eine bittere Pille habt ihr Klimaaktivisten wegen Putin gefälligst zu schlucken: Vor dem vorgezogenen Kohle-Ausstieg darf RWE mit dem größten Schaufelradbagger der Welt noch mal richtig den Klimakiller Braunkohle unter Lützerath zutage fördern.

Jetzt regt euch mal nicht auf! Denn wir haben dafür gesorgt, dass RWE-Boss Krebber nicht so viel Braunkohle schürfen darf, wie der Konzern und seine Aktionäre - einschließlich Katar - es gerne möchten. Aber auf jeden Fall so viel, dass es genügend Strom für alle gibt.

Diese selbstgefällige Habeck-Erzählung provoziert eine Antwort:

"Lützerath ist genau der richtige Ort, das richtige Symbol des Klimakampfes. Ein Moratorium muss her, ein Durchatmen und noch einmal in Ruhe überlegen." Ralph Sina - Kolumnist

In Rekordzeit konnte Deutschland die Abhängigkeit von russischem Gas auf Null reduzieren. Nicht zuletzt wegen Habecks Bereitschaft alle grünen Prinzipien über Bord zu werfen. Zu Fracking-LNG aus den USA und Gas aus Katar darf jetzt nicht auch noch der CO2-Killer Braunkohle kommen.

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Lützerath ist der beste Ort für friedlichen Widerstand gegen verkorkste grüne Energiepolitik

Es geht mir nicht um ein infantiles "Lützi bleibt". Es geht nicht darum, dass ehemalige Bewohner, Bauern und Kühe wieder nach Lützerath zurückkehren und am Rande der stillgelegten Braunkohlegrube Biomilch produzieren.   

Es geht darum, dass ausgerechnet unter einem grünen Klimaminister namens Habeck Deutschland ein Zentrum der Braun- und Steinkohleverbrennung wird. Die Essener Konzerne RWE und STEAG spielen dabei eine wichtige  Rolle.

Lützerath ist für mich ein Symbol für das Scheitern einer durch und durch ideologisierten Klimapolitik. Einer Politik der jahrzehntelang eingeübten Anti-AKW-Reflexe: "Atomkraft? Ab April ‘23: Nein Danke!"  

Grüne Ideologie statt Klimaschutz

Drei CO2-arme Atomkraftwerke verschrotten und gleichzeitig acht Jahre lang den Klimakiller Braun- und Steinkohle verfeuern - diese Schizophrenie dürfen wir nicht hinnehmen.  

Klimaminister Robert Habeck und NRW-Umweltminister Oliver Krischer folgen der simplen grünen Ideologie: Auch wenn die Welt hart am Klimaabgrund steht - alles ist besser als Kernenergie. Selbst die CO2-Schleudern und Klimakiller Braun- und Steinkohle.

Auch ich habe mal so gedacht

Ich kenne diese Haltung, weil es jahrelang meine eigene war! 1986 war ich in Münster in der Hochphase der Tschernobyl-AKW-Katastrophe an der Gründung der Kindergruppe "Rappelkiste" mit beteiligt. Es ging uns vor allem um die Frage: Wie kommen wir an möglichst wenig verstrahlte Milch und unverstrahlten Sand für unsere Kinder? Wie cäsiumbelastet sind die Lebensmittel, die wir ihnen mittags zubereiten?

Diese Erfahrung hat sich tief eingegraben. "Atomkraft? Nein danke" gehörte jahrzehntelang zu meinem politischen Glaubensbekenntnis. Die Fukushima-Katastrophe im scheinbar technisch so versierten Japan hat diese Überzeugung noch gestärkt.

Doch spätestens seit Putins Ukraine-Krieg sind die Zeiten endgültig vorbei, wo wir es uns gemütlich machen können in der AKW-freien Komfort-Zone mit verlogenen Braunkohle-Kompromissen à la Lützerath. Plus Erdgas aus Katar und Fracking-Gas aus den USA.

Energiewende bis 2030? Eher unrealistisch

Auch der ehrenwerte grüne Glaube daran, dass in acht Jahren 80 Prozent unseres Stroms aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse kommt, hilft nicht weiter. Bei allem Respekt vor dem Prinzip Hoffnung: Ganze 47 Prozent betrug der Anteil an erneuerbarem Strom im vergangenen Jahr!

Wie grün der deutsche Strom im Jahre 2030 tatsächlich ist, weiß niemand. Es gibt keinen grünen Masterplan für die Energiewende bis 2030. Doch statt jetzt als Notlösung in den nächsten Jahren auf die Klimakiller Braunkohle und Steinkohle zu setzen bin ich dafür, Mitte April nicht die letzten drei deutschen Atommeiler vom Netz zu nehmen.

Braunkohle statt AKW - die schlechtere Wahl

RWE soll lieber sein einwandfrei funktionierendes AKW Emsland weiterbetreiben, statt Garzweiler mit Lützerath-Braunkohle zu befeuern.

Polizist mit Hund vor Garzweiler 2

Unfassbare Dimension: der Tagebau Garzweiler

RWE-Chef Krebber gibt sich schließlich gern als Vorreiter in Sachen Erneuerbare Energien, schwärmt in Interviews von grünem Wasserstoff und Windparks auf See. In den USA investiert RWE Milliarden in regenerative Energien. Aber vor der eigenen Haustür in NRW agiert Krebber als Braunkohle-Dinosaurier.

RWE könnte ein historisches Zeichen für Klimaschutz setzen

Natürlich hat RWE das Recht, die Kohle unter Lützerath abzubaggern. Aber das befreit den Konzern nicht von der Frage, ob er verantwortlich handelt - im Sinne der Zukunft - und damit auch seiner eigenen Gewinninteressen. Krebber kann jetzt RWE-Geschichte im positiven Sinne schreiben. Das OVG Münster entscheidet was rechtens ist. Aber richtig wäre es, auf die Kohle unter Lützerath zu verzichten.

Bei allem Verständnis dafür, dass der Anti-AKW-Reflex zur grünen DNA gehört: Die Übergangstechnologie Kernenergie sollten wir erst dann komplett abschalten, wenn das neue grüne Energiesystem tatsächlich funktionsfähig ist. Noch aber sind keine bezahlbaren Großspeicher für regenerative Energien in Sicht.

Außerdem fehlen die für eine grüne Energiewende benötigten 12.000 Kilometer zusätzliche Stromleitungen, es fehlen Handwerker und Rohstoffe. In der aktuellen Krise spielen vor diesem Hintergrund AKW definitiv eine Rolle, betont die moderate Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Und zwar "in Bezug auf Emissionsvermeidung, Senkung des Gasverbrauchs und Senkung der Preise."

Lützerath - das Symbol zum Umdenken

Die Bilder der Monster-Bagger von Lützerath sind ein Ausrufeszeichen und eine Chance zum Umdenken. "Atomkraft? Nein danke um jeden Preis" darf nicht mehr gelten.

"Braunkohle? Nein danke" - das ist meine Hoffnung für das neue Jahr! Lützerath ist für diesen Neubeginn genau das richtige Symbol.

Was meinen Sie? Wird der Kampf um Lützerath die Politik zum Umdenken bewegen? Sollte RWE sofort mit dem Abbaggern von Braunkohle aufhören und stattdessen lieber ihr AKW im Emsland weiterbetreiben? Lassen Sie uns darüber diskutieren! In den Kommentaren auf WDR.de oder auf Social Media.

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Kommentare zum Thema

80 Kommentare

  • 80 Raimund M. 18.01.2023, 16:23 Uhr

    Klima braucht keine Symbolpolitik aber Protest braucht Regeln und Politik braucht Realismus. Kommt man auf die „grandiose Idee einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen“ trifft man nicht nur die eigene Bevölkerung mit Inflation sondern muss auch Energieträger aus dem letzten Loch kratzen. Habeck stellt sich der Realität, was ich bei Amtsantritt so nicht erwartet habe. Andere im Umfeld der Grünen haben keine Regierungsverantwortung und die bleiben dann lieber etwas oder viel mehr bei fundamentalistischer Ideologie. Man hätte mehr Möglichkeiten, hätte man bei Corona nicht schon maßlos übertrieben und würde man den Krieg in der Ukraine nicht mit Geld und Waffen am Kochen halten aber so gehen die Preise ab. RWE ist für Verkauf von Energie zuständig, „historische Zeichen“ sind weder im Sinne der Eigentümer noch im Sinne der Kunden. Nur reiche Grüne mit Tunnelblick scheinen noch genug zu haben worauf sie verzichten können.

  • 79 17.01.2023, 23:26 Uhr

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  • 78 Manni 17.01.2023, 17:56 Uhr

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  • 77 17.01.2023, 15:22 Uhr

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  • 76 Christian 17.01.2023, 13:54 Uhr

    Ich kann die Denkweise der Grünen nicht verstehen, ein Beispiel: Am 16. 12. letzten Jahres ging der Wind nicht und es schien auch nicht die Sonne der Beitrag dieser beiden zur Bedienung der Stromnachfrage betrug unter 2 GW . Die Stromnachfrage betrug allerdings 60 bis 70 GW. Der größte Teil musste durch Gas- Kohle- und ebenfalls Kernkraftwerke bedient werden. Darüber hinaus musste ein sehr großer Teil durch Nettostromimporte abgedeckt werden. Meist handelt es sich hier um Strom aus Kernenergie z.B. Frankreich, Tschechien etc. Wieso nicht diese Option des begrenzten AKW Weiterbetriebs unnötig verspielen, der mir auch kostengünstiger erscheint

  • 75 17.01.2023, 12:53 Uhr

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  • 74 Was für ein Gelabber 17.01.2023, 09:06 Uhr

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  • 73 17.01.2023, 08:25 Uhr

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  • 72 17.01.2023, 08:10 Uhr

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  • 71 17.01.2023, 08:10 Uhr

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  • 70 17.01.2023, 00:43 Uhr

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  • 69 Arme Staatsfunker ! 16.01.2023, 18:23 Uhr

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  • 68 Anonym 16.01.2023, 14:33 Uhr

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  • 67 16.01.2023, 13:03 Uhr

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  • 66 Maulwurf 16.01.2023, 11:02 Uhr

    Was lernen wir von Lützerath? Dass wir früher wie Maulwürfe die unterirdischen Bereiche bearbeiteten, um Energieträger aus dem Boden zu holen und heute viel Energie reinstecken, Maulwurftunnel gegen den Kohleabbau anzulegen? Wo ist aber der Unterschied? Erstere Tätigkeit lieferte Energie für Deutschlands Industrialisierung und erzeugte Know-how im Bergbau und Technik, welches mit Weltruf exportiert werden konnte! Letzteres kostet uns Energie und somit Grundlage für Industrie(Grundlage für angenehmes Leben im Wohlstand). Obendrein hat das deutsche Ausbildungswesen den Beruf des Demonstranten noch nicht Bafög-reif entwickelt, sodass der Bildungsstandort BRD wieder weltweit reüssieren könnte. Da ich nicht glaube, wir wollten ernsthaft per Deindustrialisierung zum Touristik-Weltkulturerbe für chinesische Reiseführer werden, halte ich die gesamte Diskussion der Energiewende für einen lange andauernden Prozess!

  • 65 Otto W. 16.01.2023, 04:31 Uhr

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  • 64 Otto W. 16.01.2023, 04:31 Uhr

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  • 63 16.01.2023, 01:20 Uhr

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  • 62 George 15.01.2023, 20:42 Uhr

    Meldung von gestern: Die Straßen zur Großdemonstration in Lützerath sind komplett überlastet. Es gibt kilometerlange Staus. Genau mein Humor. Mit dem SUV zur Umweltdemo. Welch Scheinheiligkeit.

  • 61 Melli 15.01.2023, 18:21 Uhr

    Lützerath ist also der beste Ort für friedlichen Widerstand? Das hat man gestern ja gesehen. Viele Aktivisten waren eindeutig auf Krawall aus, das konnte man sehen und auch schon in der letzten Zeit an anderen Orten feststellen. Ich finde, die tun den vernünftigen, friedlichen Aktivisten damit keinen gefallen. Dann tauchen auch noch Neubauer und Thunberg auf und faseln was von Polizeigewalt. Das finde ich schon sehr dreist. Heute wurde Greta Thunberg ja von der Polizei weggetragen, weil sie zu nahe am Abgrund stand, tanzte und sang. Wie alt ist sie nochmal? Nicht falsch verstehen, ich bin keine Klimagegnerin, aber was da in Lützerath im Moment abgeht, das ist nicht normal.

  • 60 Til 15.01.2023, 15:44 Uhr

    L. kein Symbol, nein. L. zeigt das Versagen unserer Politik auf 50 Jahre wissenschaftliche Warnungen vor einem Klimawandel, den wir alle jetzt schon spüren. Ich war gestern selbst dort um die Politik dazu aufzufordern endlich unseren Lebenswandel zu überdenken. Wir werden die momentane Energiemenge die wir tagtäglich für nicht-notwendige Dinge rausbuttern nicht aufrechterhalten können. Wenn wir die 1.5°C Grenze nicht reißen wollen dann müssen wir unseren Beitrag leisten. Uns geht es gut in D. Andere leiden jetzt schon jeden Tag, wir nur selten (Ahrtal, Dürre). Es geht nicht darum auf Einzelne zu zeigen und zu sagen "Aber du!", wer kann das schon leisten? Aber an der Spitze des Staats sollte es ein Konzept dafür geben, vom Bundestag völkerrechtlich-bindende Verträge einzuhalten. Von den Demonstranten wird schließlich auch gefordert sich an Recht und Gesetz zu halten. Und momentan stehen unsere Klimabemühungen dort nicht! Vorschläge wie man das machen könnte gibt es (z.B. von GermanZero)

  • 59 D steckt im Klimawahn ! 15.01.2023, 10:42 Uhr

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  • 58 ARD-Melkkuh Eva 15.01.2023, 03:50 Uhr

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  • 57 Johann Moritz 14.01.2023, 21:32 Uhr

    "Außerdem fehlen die für eine grüne Energiewende benötigten 12.000 Kilometer zusätzliche Stromleitungen," - wie das bewerkstellligt wird, sehen wir grade aktuell im Siegerland, wo Amprion eine Stromtrasse nebst großem Umspannwerk mitten in ein Naherholungsgebiet und sehr dicht an Siedlungen bauen will. Allen Einsprüchen und Gegenvorschlägen der Bürger zur Trassenführung zum Trotz wird an der ursprünglich geplanten Trasse stur festgehalten, ohne Rücksicht. Auch hier ist mit Enteignungen zu rechnen. Von den gewünschten 900 WKA in Südwestfalen (Sieger- und Sauerland) will ich gar nicht erst anfangen - Touristen kommen dann jedenfalls keine mehr.

  • 56 Greta 14.01.2023, 20:09 Uhr

    Aber ist dieser ideologische Umgang nicht mittlerweile Usus? Herr Sina, was wundert sie da noch? Mit Corona war es doch genauso.....Was wurden uns die Impfungen geradezu aufgezwungen, obwohl jeder halbwegs medizinisch Vorbelastete doch wissen konnte, dass Viren innerhalb kürzester Zeit mutieren und die Impfungen wenn überhaupt nur vorübergehender Selbstschutz sind? Da wurden die böse "Corona- Impfunwilligen" bei Demonstrationen durch die Straßen gescheucht von unseren Regierenden wie jetzt die Demonstranten in Lützerath. Mich widert diese ideologische Einstellung einfach nur noch an. Jede vom politischen Mainstream abweichende Meinung ist schlichtweg unerwünscht und die Ängste der Menschen interessieren nicht. Ich jedenfalls habe mittlerweile das Vertrauen in die Politik verloren und wünsche mir vielmehr Partei- unabhängige Fachleute auf den Regierungsbänken.

  • 55 Holgi 14.01.2023, 19:57 Uhr

    Und wieder redet sich Herr Sina hier um Kopf und Kragen. Von keiner Sachkenntnis getrübt, hört sich das so ausgegoren an, wie das Geschwurbel der halbstarken Wohlstands-Klimahysteriker. Nur dass Herr Sina schon Rentner ist, was eigentlich zumindest einen gewissen Erfahrungshorizont erwarten lassen sollte... Wie ist eigentlich Greta nach Lützerath gereist? Doch hoffentlich mit dem Fahrrad, oder?

  • 54 Frank 14.01.2023, 18:28 Uhr

    Ach Herr Sina, sicher haben Sie nur vergessen zu erwähnen, dass RWE zu 23% den Kommunen in NRW gehört, die mit ihren Aktien richtig Geld verdienen und damit Schwimmbäder, Schulen und Kindergärten bezahlen. Das trübt zwar etwas das Bild von den geldgierigen Privatraffkes, gehört aber zur Geschichte dazu. Die Demonstranten aus Lützi treffen wir dann bestimmt bald wieder, wenn sie sich aus Protest gegen kommunale Steuererhöhungen im Rathaus festkleben.

  • 53 Carsten Garbers 14.01.2023, 17:36 Uhr

    Nein Danke Kohle, nein Danke Atomkraft; die Komfortzone verlassen und auf die Straße gehen. Die „Politik“ hat uns verraten!✊ Brauchen wir „grünes Wachstum?“ Wir brauchen Klimagerechtigkeit

    Antworten (1)
    • George 15.01.2023, 20:45 Uhr

      Und der Strom kommt aus der Steckdose. Heute in Baden- Würtemberg angespannte Lage im Stromnetz.

  • 52 Günter 14.01.2023, 16:21 Uhr

    Es kann nicht sein dass in luetzerath groß demonstriert wird U. In der Ukraine sterben jeden Tag Menschen. Die sollen da mal nach dem Feinstaub schauen der jeden Tag durch Waffen verursacht wird.Aber ist ja einfacher Polizisten zu bewerfen was schon eine Frechheit ist. Es scheint ja schon Volkssport der Grünen zu sein. Umweltschutz ist gut aber es geht auch zivilisierter

  • 51 Rollo 14.01.2023, 15:47 Uhr

    Die " letzte Generation " soll froh sein das nicht zu Brockdorf Zeiten gelebt hat. Wenn diese Weltverbesserer ja was wirklich verändern möchten sollen sie doch in der heutigen Zeit eine Partei gründen die das Problem an der richtigen Stelle angeht ( so wie es die Grünen auch versucht haben) aber wo das hinführt mit dem Machtgehabe sieht man ja bei den Grünen. Illusionen sind ja nicht verkehrt aber Realismus ist in der heutigen Zeit angebrachter.

  • 50 Skeptiker 14.01.2023, 15:10 Uhr

    Die nun erforderliche, äußerst umweltschädliche Braunkohlenutzung ist der Sanktionspolitik gegen Russland mit den Stimmen der Grünen zu verdanken Die Grünen haben schon vor dem Krieg jahrelang getönt, dass die Nutzung von Erdgas umweltschädlich sei und russisches Gas auch als Übergangslösung nicht gebraucht werde. Und nun? Die viel umweltschädlichere Braunkohle ist ok, Frackinggas einschließlich des umweltschädlichen Transports ist okay, der wahnsinnig teure Bau von Flüssigkeitgas-Terminal ist okay, der Bezug aus autoritären, undemokratischen, sogar verbrecherischen Regimen ist auch okay. Mehr Heuchelei geht nicht. Ein Glück, dass es wenigstens noch einige Menschen gibt, die für den Schutz der Umwelt eintreten - die Grünen sind es nicht mehr.

  • 49 Anonym 14.01.2023, 13:36 Uhr

    Die einzige Logik der Handlungen der Klimakleber und der grünen Sekte ist : Wer nicht kommt zur rechten Zeit, muß zerstören, nötigen und sprengen, was übrig bleibt. Das sind naive , bürgerliche Chaoten, die fast Alle noch niemals selbst Geld verdient haben, Straftaten begehen und nur auf den Staatsfunk warten, damit er sie ganz, ganz, ganz groooooooooß rausbringt !

    Antworten (2)
    • Anonym 16.01.2023, 04:07 Uhr

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    • Anonym 17.01.2023, 13:51 Uhr

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  • 48 ÖRR:Grabplatte drauf Amen 14.01.2023, 13:00 Uhr

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  • 47 Tom 14.01.2023, 11:27 Uhr

    Wieder ein Mal knickt der Umweltschutz, die Grünen, ein. Was bedeutet die Kohle unter Lützerath? Für den Energiebedarf, den wir für dieses Jahr bis Anfang nächsten Jahres brauchen, ist diese Menge Kohle nicht ausschlaggebend. Vielmehr ist es so, dass diese Kohle, in Verbindung mit dem exorbitanten Strompreis, ein 3 Milliarden € Gewinn für RWE darstellt. Eigentlich hat RWE den Ausstieg aus der Kohle wirtschaftlich, schon eingerechnet und nicht mehr vorgehabt, neue Ortschaften abzureißen. Der Umschwung auf erneuerbare Energien wurde auch von RWE schon vollzogen. Aber diese Situation, die sich durch den Krieg und die Inflation geboten hat, hat es den Vorständen einfach gemacht, eine Erhöhung der Stromproduktion durch Braunkohle, auch im Namen der Grünen durchzusetzen. Mir fehlen in Lützerath die Grünen Gesichter der Politik, die seinerzeit sich so für den Umweltschutz eingesetzt haben. Mühen, um glaubhafte Alternativen sind seitens der Grün nicht zu sehen. Ich bin über 50 Jahre Grün

    Antworten (1)
    • Andreas 14.01.2023, 20:24 Uhr

      Darf ich anmerken, dass Sie in einigen Punkten irren: "Für den Energiebedarf, den wir für dieses Jahr bis Anfang nächsten Jahres brauchen..." Das die Kohle aktuell gebraucht wird um die Verstromung von Gas zu ersetzen könnten Sie wissen. Es gibt genug aktuelle Auswertungen dazu. Auch ihre abstruse Aussage, das RWE nicht mehr vorgehabt hatte neue Ortschaften abzureißen ist falsch. Bis zum Grünen-Kompromiss vom Oktober sollten neben Lützerath noch 5 weitere Dörfer abgebaggert werden. Trotz der schwierigen Gemengelage (Krieg in Europa, aufkommender Nationalismus, Post-Covid-WIrkung) kann man doch die Bestrebungen zu mehr Umwelt- und Klimaschutz der Grünen erkennen, wenn man denn möchte. Die Grünen holt halt gerade die Herausforderungen der Realpolitik und Regierungsverantwortung ein. Lützerath wird wohl der letzte Ort von "weiter so" sein und hoffentlich der Beginn der mit den Hambach-Protesten eingeläuteten klimaschutzfreundlicheren Politik.

  • 46 Werbe 13.01.2023, 23:30 Uhr

    Kommentare,sind Meinungsäußerungen. Wenn Sie allerdings dermaßen billig Fakten verdrehen, indem sie die Gutachten, auf denen das Abbaggern beruht ignorieren, und andererseits von Klimawissenscha ftlern schwafeln, die offenbar anonym bleiben müssen, ist das Polemik aus der Sonderangebotskiste, die sich nicht einmal die Mühe macht, Habecks "Deal" im Ansatz verstehen zu wollen

  • 45 Rüdiger E. 13.01.2023, 19:13 Uhr

    Dass der Weiler Lützerath abgebaggert wird ist höchstrichterlich und durch die Spitzenpolitik beschlossen. Durch dieses Handeln wird der Kohleausstieg um acht Jahre vorgezogen. Es erschließt sich nicht, dass Gewalt gegen diejenigen geübt wird, die für die Feiheitlich Demokratische Grundordnung einstehen, nämlich der Polizei. Dass jetzt auch noch Strafttäter in einem perfide gebauten Tunnelsystem, die sich Aktivisten nennen, noch mit Sauerstoff versorgt werden, obwohl sie nach eigenen Angaben über eine autarke Versorgung verfügen, schlägt dem Fass den Boden aus. Es gibt immer noch die alte Weisheit: Wer sich in Gefahr begibt, kann auch darin umkommen. Ich weise darauf hin, dass ich lediglich zitiere.

  • 44 Gerda Spaan 13.01.2023, 18:34 Uhr

    Die Grünen konnten den Abriss von Lützerath offensichtlich nicht verhindern. Was sagt das? Doch wohl nur, daß CDU/RWE den Abriss durchgesetzt haben.Jeder weiß doch wohl warm. Für die ist der Abriss eine Demonsstration ihrer Macht. Und die haben sie ja offensichtlich. Die Grünen sind der kleinere Koalitionspartner und ich bin mir sicher, daß sie "herausgeholt haben, was herauszuholen war". Ihre Schlussfolgerung, Herr Sina, die AKWs weiterlaufen zu lassen, halte ich für sehr gefährlich. Der Weiterbetrieb könnte nämlich dieser oben beschriebenen Macht die Türe weiter öffnen, den Umbau hin zur grünen Energiewende zu verschleppen, zu sabotieren. Ich bin mir auch sicher, daßdieBraunkohle unter Lützerath nicht gebraucht wird. Ich halte den Protest gegen den Abriss von Lützerath für vollkommen gerechtfertigt. Schauen Sie bitte genau hin, Herr Sina, auf die Machtverteilung in Land und Bund. Auffällig ist ja auch, daß die vielen Proteste von von Politikern oft als gewalttätig diskriminiert wer

  • 43 der Me 13.01.2023, 17:05 Uhr

    Leider wieder ein klassischer Anti Industrie- / RWE Artikel des WDR. Trägt zum weiteren Aufheizen der Stimmung bei und die Leidtragenden sind wieder die Polizisten vor Ort. Fakt ist, dass der Energiesektor seine Klimaziele erfüllt hat , Kohle der einzige heimische Energieträger ist der jederzeit zuverlässig bezahlbare Energie liefern kann und es nicht sein kann das eine Minderheit unter dem Schutzmantel des sogenannten zivilen Ungehorsams Straftaten verübt ohne dafür zu Kasse gebeten zu werden. Die ehemaligen Einwohner Lützeraths haben sich ihre alten Häuser durch Abfindungen vergolden lassen und würden niemals in diese Enklave zurückkehren. Und ihre Tagebaurand-Biomilch Ideologie trifft genau den Punkt, Spinnerei vom allerfeinsten. Alternativen für eine gesicherte, bezahlbare Energieversorgung, die nicht beim ersten Faktencheck zerplatzen, habe ich vom WDR leider noch nie gehört. Leider nur Stimmungsmache und schlechte Recherchen. Schade das ich für den Müll GEZ zahle...

    Antworten (1)
    • Waldmichel 15.01.2023, 14:17 Uhr

      Ich kann dir nur zustimmen. Der WDR ist sein Geld nicht mehr wert. Allenfalls für Stimmungsmache ist er qualifiziert nicht aber für eine faire, saubere und vor allem objktive Recherche. Warum zeigt der WDR in diesem Zusammenhang nicht die riesigen renaturierten Flächen. Die sehenswerten neuen Dörfer. Die neuen Naherholungsgebiete wie Heider Bergsee, Liblarer Seen, usw.. Das passt offensichtlich nicht in das Feindbild der meisten WDR Redakteure. Das alles spricht für einen radikalen Personalabbau bei den Verantwortlichen.

  • 42 A. Wilf 13.01.2023, 16:22 Uhr

    @ Roter Deichgraf: Ihrem Kommentar (#25) schließe ich mich mit folgender Ergänzung an: Wenn Hr. Sina schreibt "Übergangstechnologie Kernenergie sollten wir erst dann ... abschalten, wenn das neue grüne Energiesystem ... funktionsfähig ist. " muss man nicht nur kurzfristig Uran für die existierenden AKWs beschaffen, sondern es läuft auf den Bau neuer Atomreaktoren hinaus, die erst in Jahren, dann aber mit den bekannten Risiken an Netz gehen würden. Nicht einmal Japan konnte problemlos seine Reaktorkatastrophe eindämmen. Frau Merkels damaliger Ausstieg aus ihrem Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomenergie zählt zu den wenigen Beschlüssen ihrer überlangen Regierungszeit, die meine Zustimmung haben. Das für einen weiteren Betrieb der AKWs hierzulande kurz- und langfristig benötigte Uran kommt zu einem knappen Drittel aus demokratischen Ländern, der große Rest aus autoritären Regimen. Es macht die Welt nicht besser, in diesen Markt einzusteigen. Lassen wir besser die Finger davon.

  • 41 Andreas H. 13.01.2023, 15:59 Uhr

    Herr Sina, wer sagt Ihnen, dass Ihr Gefühl Ihnen nicht wieder einen falschen „Rat“ gibt, wie vor einigen Jahren bei der Kernenergie? Mit meiner Expertise als Kernphysiker traue ich mir nicht so eine eindeutige Abwägung zwischen den Lasten der Kernenergie und den Lasten einer temporären Weiternutzung von Braunkohle zu. Mit Ihrer pessimistischen Haltung zur Realisierung der Energiewende wurde eben diese in den letzten Jahrzehnten von Lobbyisten bewusst verhindert.

    Antworten (1)
    • Andi 14.01.2023, 20:31 Uhr

      Vielen Dank für Ihren Kommentar, den ich gerne unterstütze. Als Umweltingenieur ist es mir völlig unbegreiflich, wie Herr Sina hier für die Atomenergie eintritt. Gerade die Atomlobby hat entscheidenden Anteil an der aktuellen Situation durch die starke Lobbyarbeit gegen die Erneuerbaren Energien. Ausserdem kann ich nicht nachvollziehen, wie starre und wenig flexible AKW's der Energiewende mit ihren volatilen Anteilen bei Sonne & Wind wirklich helfen können. Zumal sämtliche Betreiber hinsichtlich eines Weiterbetriebs doch bereits abgewunken haben.  

  • 40 klaus pfahlert 13.01.2023, 15:22 Uhr

    die Presse, linkslastig ,häufig die Tatsachen verleugnen, schreibt nun mal nicht Volkesmeinung. Lasst doch die Täter im Baumhaus oder im Keller. Die kommen bald zu der Erkenntnis, der rechte Weg war es nicht. Solange diese Täter auch noch von den Staatsdienern unterstützt werden, wird keine Besserung eintreten. Grün ist nur eine Farbe.

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    • @klaus pfahlert 14.01.2023, 22:29 Uhr

      1. Man muss schon weit rechts stehen, um die Presse pauschal als linkslastig zu diffamieren. | 2. "schreibt nicht Volkes Meinung" und das ist auch gut so! Es wird Sie bestimmt interessieren, was der Pressekodex dazu sagt: "Sorgfalt Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen. Symbolfotos müssen als solche kenntlich sein oder erkennbar gemacht werden." Von Volkes Meinung ist dort nicht die Rede.