Ihre Fragen: Was ist der Unterschied zwischen regulären Preissteigerungen und der Gasumlage?

Stand: 10.08.2022, 06:00 Uhr

Wir beantworten Ihre Fragen zu den Energiepreisen. Hier: Was ist der Unterschied zwischen den regulären Preissteigerungen bei Gas und der Gasumlage?

Hildegard Weinbrenner möchte wissen:

"Was ist der Unterschied zwischen den regulären Preissteigerungen bei Gas und der Gasumlage?"

Die regulären Preissteigerungen hängen mit dem Börsenpreis für Gas zusammen. Die Stadtwerke beispielsweise, die uns mit Gas beliefern, kaufen ihr Gas über Zwischenhändler an den Börsen - teilweise Jahre im Voraus. Das Gas, das wir heute verbrauchen, haben die Versorger also unter Umständen schon letztes oder vorletztes Jahr eingekauft.

Aktuell steigt der Börsenpreis, unter anderem wegen der Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges. Und diese gestiegenen Preise kommen jetzt Stück für Stück bei uns an.

Hilfsprogramm für Gasimporteure

Zu diesen regulären Steigerungen kommt nun ab Oktober die Gasumlage, eine Art Hilfsprogramm für die Gasimporteure, die im Ausland Gas einkaufen und das dann zum Beispiel an die Stadtwerke weiterverkaufen.

Denn Importeure, die bisher stark auf russisches Gas gesetzt haben, haben aktuell ein großes Problem: Der russische Staatskonzern Gazprom liefert weniger Gas als vertraglich vereinbart. Weil die Gasimporteure aber wiederum Verträge zum Beispiel mit den Stadtwerken haben, müssen sie das Gas aus anderen Ländern beschaffen. Dort müssen sie das aber deutlich teurer einkaufen, während sie es aufgrund der geschlossenen Verträge günstiger etwa an die Stadtwerke weitergeben müssen. Diese zusätzlichen Beschaffungskosten soll die Gasumlage ausgleichen.

Verbraucher zahlen also dann neben den regulären Preissteigerungen über den Börsenpreis auch eine Gasumlage als Hilfe für die Gasimporteure

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