Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Katja Goebel und Nina Giaramita
THEMA DES TAGES
Weltklimakonferenz einigt sich • Nach langem Ringen hat es bei der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan eine Einigung gegeben. Arme Länder, die von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, sollen mehr Geld bekommen. Für Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen wie häufigere Dürren und Stürme soll sich der jährliche Betrag bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden US-Dollar verdreifachen. Das zugesagte Geld soll vorrangig von Industrieländern kommen. China ist "eingeladen", sich auch zu beteiligen. Zu wenig, sagen die Entwicklungsländer. Sie forderten 1,3 Billionen US-Dollar. So viel hatte auch eine unabhängige UN-Expertengruppe berechnet. Dieser Betrag wird in der Abschlusserklärung der Konferenz als unverbindliche "Klimainvestitionen" genannt. Ein Vertreter Boliviens beklagte, es breche eine Ära an, in der jeder nur seine eigene Haut retten wolle.
Aus Protest hatten gestern Vertreter der Insel-Staaten und der ärmsten Länder der Welt die Verhandlungen verlassen. Zuvor hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Präsidentschaft des Gastgeberlandes Aserbaidschan ungewöhnlich scharf angegriffen und den Ölstaaten Täuschungsmanöver vorgeworfen. "Wir Europäer werden nicht zulassen, dass die verletzlichsten Staaten auf der Welt, insbesondere die kleinen Inselstaaten, von einigen der neuen fossilen und reichen Emittenten jetzt hier über den Tisch gezogen werden. ", sagte Baerbock.
WEITERE NACHRICHTEN
Frühlingshafter Novembertag mit bis zu 18 Grad • Gerade noch haben wir die Heizungen hochgedreht, dicke Schals aus dem Schrank gekramt und mit glatten Straßen gekämpft - jetzt wird es nach dem vorübergehenden Wintervorgeschmack plötzlich wieder mild. Der Grund: Warmluft aus dem Südwesten. Bis zu 18 Grad sind heute in NRW drin.
Rekordverdächtig sind die milden Temperaturen einen Monat vor Weihnachten allerdings nicht - die höchsten Werte seit Beginn der Wetteraufzeichnung gab es 2006: Damals stiegen die Temperaturen auf fast 20 Grad im Linksrheinischen. Auch das andere Extrem gab es bereits Ende November: So lag 2005 bis zu einem halben Meter Schnee im Münsterland.
Selenskyj hält Kriegsende 2025 für möglich • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt an Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegs im kommenden Jahr. "Wann wird der Krieg enden? Wenn Russland will, dass der Krieg endet. Wenn Amerika eine stärkere Position einnimmt. Wenn der globale Süden auf der Seite der Ukraine und auf der Seite der Beendigung des Krieges steht", sagte Selenskyj im Gespräch mit Vertretern ausländischer Medien in Kiew. Er sei zuversichtlich, dass all diese Maßnahmen früher oder später durchgeführt und Entscheidungen getroffen würden.
Flucht vor Zwangsheirat • Der gefährlichste Ort für Frauen ist oft das eigene Zuhause. Denn: Jede dritte Frau ist von häuslicher Gewalt betroffen. Daran will morgen der internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder erinnern. Auch Anna hat Gewalt erlebt. Mit 16 Jahren flieht die junge Frau vor Gewalt zu Hause - und einer Zwangsverheiratung. Dem WDR hat sie ihre Geschichte erzählt. Die Geschichte soll Mut machen, denn Anna hat sich gewehrt und lebt heute ein selbstbestimmtes Leben. Hier ist ihre Geschichte zu lesen:
Großbrand in Flüchtlingsunterkunft in Vogelsang: Nach einem Feuer in der zentralen Flüchtlingsunterkunft im Eifelort Vogelsang wurde ein 35 Jahre alter Bewohner der Einrichtung vorläufig festgenommen. Er steht in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Eine Mordkommission ermittelt. Bei dem Brand wurden nach Angaben der Polizei 16 Personen verletzt, zehn von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Bahnstrecke Köln-Aachen weiter behindert • Die Bahn hat damit begonnen, den verunglückten Güterzug zwischen Köln und Aachen zu bergen. Wann die gesperrte Strecke wieder befahrbar ist, will die Bahn frühestens am Montag sagen. Bei Kerpen war ein Güterzug durch eine Kollision entgleist. Seitdem gibt es Ausfälle und Verspätungen im Fern- und Regionalverkehr.
Protestaktion am Hambacher Forst • Naturschutzverbände und Bürgerinitiativen aus dem Rheinischen Revier protestieren heute am Rande des Tagebaus Hambach. Es geht um einen kleinen Wald, das sogenannte Sündenwäldchen, bei Kerpen Manheim. Die Naturschützer befürchten, dass das Wäldchen von RWE abgeholzt wird. Mit dem Sand und Kies unterhalb von Manheim gestaltet RWE die Uferböschung für den künftigen Tagebausee Hambach. Der soll Ende des Jahrzehnts mit Wasser aus dem Rhein gefüllt werden. In dem Wald leben unter anderem Bechsteinfledermäuse.
BVB-Fans kritisieren Rheinmetall-Deal • Heute treffen sich die Mitglieder von Borussia Dortmund. Das große Thema wird die Partnerschaft des BVB mit Rheinmetall sein. Viele Anhänger des Bundesligisten kritisieren, dass ihr Verein sich von einem Rüstungskonzern sponsern lässt. Für die Mitgliederversammlung liegt ein Antrag vor, den Vertrag mit Rheinmetall so schnell wie möglich zu beenden.
Trotz Totensonntag öffnen später einige Weihnachtsmärkte • Am heutigen Totensonntag gelten besondere Regelungen. In NRW sind zwischen 5 Uhr und 18 Uhr unter anderem keine gewerblichen Ausstellungen und Märkte erlaubt. Auch die Weihnachtsmärkte haben an diesem Tag geschlossen. Einige Märkte öffnen jedoch nach 18 Uhr wieder, zum Beispiel die Weihnachtsmärkte in Aachen und in Crange (Herne).
Referendum zum ESC in der Schweiz • Kommendes Jahr findet der Eurovision Song Contest in Basel in der Schweiz statt – weil Sänger Nemo dieses Jahr gewonnen hat. Es gibt jedoch Widerstand gegen den ESC. Auf Initiative einer rechtskonservativen Kleinstpartei stimmen die Bürger heute über die Finanzierung des Eurovision Song Contest ab. Die Gegner kritisieren eine Verschwendung öffentlicher Gelder für eine "blasphemische" Musikveranstaltung. Hat das Referendum Erfolg, würde das Event im Mai 2025 deutlich kleiner ausfallen.
Und übrigens ...
EM-Gold für Curling-Männer • Die deutschen Curling-Männer sind nach 20 Jahren wieder Europameister geworden. Im finnischen Lohja setzte sich das Team mit 9:7 gegen Titelverteidiger und Rekordchampion Schottland durch. Den letzten großen Titel hatte es 2004 gegeben.
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