Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Katja Goebel und Ines Karschöldgen
THEMA DES TAGES
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen • Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. So meldete die Polizei Bielefeld am vergangenen Samstag beispielsweise, dass ein 50-Jähriger in Rheda-Wiedenbrück seine Ehefrau getötet haben soll. In Hagen muss sich ab heute ein Mann verantworten, der auf seine Frau geschossen hat. Insgesamt gab es 2023 deutlich mehr Sexualstraftaten, mehr Femizide und sogar 25 Prozent mehr digitale Gewalt gegen Frauen. Zum heutigen internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen finden auch viele Aktionen und Demonstrationen in NRW statt - unter anderem in Bochum, Essen, Detmold, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach oder Münster. Die Farbe Orange steht dabei für eine Zukunft, in der Frauen nicht mehr Opfer von Gewalt werden - in Orange werden heute viele Gebäude in NRW erstrahlen.
Morde, die sich explizit gegen das weibliche Geschlecht richten, werden als Femizide bezeichnet. Im Jahr 2023 starben 360 Frauen und Mädchen dabei. "Trotz dieser alarmierenden Zahlen sind Frauenhäuser und Beratungsstellen in Deutschland weiterhin unterfinanziert", sagt Linken-Chefin Ines Schwerdtner. Die Häuser seien chronisch überbelegt, und viele Frauen würden keinen sicheren Zufluchtsort finden. "Frauenhäuser dürfen kein Luxus sein. Der Aufenthalt muss kostenlos für die Betroffenen sein", so ihre Forderung.
Frauenprotest gegen Gewalt in Paris
In Frankreich demonstrierten bereits am Wochenende Zehntausende. Schon lange fordern Aktivistinnen und Aktivisten in Frankreich, dass das Gesetz geändert wird: Und man zum Sex ausdrücklich ja sagen muss.
WEITERE NACHRICHTEN
Frachtflugzeug aus Leipzig stürzt auf Wohngebäude in Litauen • Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug ist am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius auf ein Wohnhaus gestürzt. Dabei sei mindestens eine Person ums Leben gekommen, eine weitere Person sei verletzt worden, zitierte der litauische Rundfunk einen Sprecher des Rettungsdienstes.
Bundesamt prüft Bunker-Schutzplan für Deutschland • Angesichts der sich verschärfenden internationalen Bedrohungslage prüft das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BKK) derzeit, welche öffentlichen Gebäude im Bedarfsfall zu Schutzräumen umfunktioniert werden könnten. Das berichtet die "Bild". Zudem soll eine spezielle Handy-App entwickelt werden, um die Entfernung zum nächsten Bunker zu erfassen. In einem aktuellen Bericht (Mai 2023) sind in Deutschland noch 579 öffentliche Schutzräume mit insgesamt 477.593 Schutzplätzen rein zu Zivilschutzzwecken erfasst. Unter anderem solle auch die Bevölkerung ermutigt werden, Keller und Garagen zu Bunkern hochzurüsten.
Verhandlung über globales Plastikabkommen • In Südkorea startet die fünfte Verhandlungsrunde, die bis zum 1. Dezember dauern soll. Vereinbart werden soll eine Reduzierung der Plastikverschmutzung weltweit. Das geplante Abkommen muss aus Forschersicht vor allem die Kunststoffproduzenten stärker in die Pflicht nehmen.
Scholz soll als Kanzlerkandidat nominiert werden • Vergangene Woche hat sich die K-Frage innerhalb der SPD geklärt. Boris Pistorius hatte verkündet, für die Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung zu stehen. Heute wollen die beiden SPD-Vorsitzenden Esken und Klingbeil dem Parteivorstand und dem Präsidium vorschlagen, Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten zu machen. Dann soll er auch offiziell nominiert werden. Der Chef der NRW-SPD, Post, räumte am Abend im WDR Fehler der Bundespartei im Umgang mit der Kandidatenkür ein.
Mann stirbt nach Schuss aus Polizeiwaffe in Kamp-Lintfort • In Kamp-Lintfort ist ein 34-Jähriger von Polizisten angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Er erlag am Sonntagmorgen seinen Verletzungen im Krankenhaus. Die Polizei war wegen Ruhestörung am Samstagabend zu einem Mehrfamilienhaus gerufen worden. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll ein 34-Jähriger im Treppenhaus unvermittelt die Polizisten angegriffen haben. Einer der Beamten hat daraufhin mit seiner Waffe auf ihn geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt.
Prozessauftakt - Femizid in Hagen • Vor dem Landgericht muss sich von heute an ein Mann unter anderem wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau verantworten. Der Angeklagte soll im Juni in der gemeinsamen Wohnung in Hagen auf seine Ehefrau geschossen haben. Die vier gemeinsamen Kinder des Paares sollen sich zum Tatzeitpunkt ebenfalls in der Wohnung aufgehalten haben. Die Frau wurde bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt. Sie soll durch die Schussverletzung das Sehvermögen auf einem Auge dauerhaft verloren haben.
BVB-Mitglieder gegen Rheinmetall-Deal • Beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund lehnt eine große Mehrheit der Mitglieder das Sponsoring des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall ab. Bei der Mitgliederversammlung gab es mehr als 550 Stimmen für den Antrag, den Deal zu missbilligen; knapp 250 lehnten den Antrag ab. Die Entscheidung ist für die Führung des BVB nicht bindend.
ESC-Gewinner Nemo
Grünes Licht für ESC in der Schweiz • Die Baseler Bürger haben entschieden und "Ja" zur Mitfinanzierung des Eurovision Song Contest durch Steuergelder gesagt. Im Vorfeld war Kritik am Gesangsspektakel laut geworden. Die rechtskonservative Kleinstpartei EDU hatte Stimmung gegen den ESC gemacht und eine Verschwendung öffentlicher Gelder für eine ihrer Meinung nach "blasphemische" Musikveranstaltung angeprangert. Auf ihre Initiative hin wurde ein Referendum über die Finanzierung des Rahmenprogramms gestartet. Doch das Volk war anderer Meinung und stimmte für die ESC-Millionen.
DAS WETTER IN NRW
Der Montag wird stürmisch
Milder windiger Wochenstart • Frühlingshaft und feucht beginnt die neue Woche. Denn nach anfänglichen Auflockerungen und einem sonnigen Start in der Südosthälfte von NRW, zieht am Mittag Regen ins Land. Weiterhin kann es sehr stürmisch werden - bei milden Temperaturen von 10 bis 18 Grad.
Und übrigens ...
Größter Weihnachtsbaum wird angeknipst • Erleuchtung für Dortmund - auf dem Hansaplatz wird ab 18 Uhr der Weihnachtsbaum erstmals leuchten. In diesem Jahr sorgen 135.000 LED-Lichter für die Illumination, die Lichtlein können ihre Farbe wechseln. Und auch der Baum ist ja kein gewöhnlicher. Der nach Veranstalterangaben größte Weihnachtsbaum der Welt ist traditionell aus hunderten Fichten zusammengesetzt. Gesamthöhe des XXL-Christbaums: stolze 45 Meter.
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