GDL und Bahn: Einigung und Osterfrieden?
Aktuelle Stunde . 16.03.2024. 02:40 Min.. UT. Verfügbar bis 16.03.2026. WDR. Von Kristina Klusen.
GDL und Bahn verhandeln wieder - wohl vorerst keine weiteren Streiks
Stand: 16.03.2024, 20:48 Uhr
In den Tarifstreit bei der Deutschen Bahn kommt Bewegung. Beide Seiten nehmen wieder die Verhandlungen auf. Die gute Nachricht für Bahnpendler und Reisende: Es soll vorerst keine weiteren Streiks mehr geben.
Lange haben sie öffentlich miteinander gestritten - die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL. Die Leidtragenden waren in den letzten Wochen vor allem die Bahnpendler. Doch jetzt, nach etlichen Streiks innerhalb der laufenden Tarifrunde, kommt Bewegung in die Sache, die schon festgefahren erschien. Bahn und die Gewerkschaft verhandeln wieder. Nach eigenen Angaben in kleinstem Kreis und hinter verschlossenen Türen.
"Konstruktive Verhandlungen"
Freie Fahrt für Regionalzüge
"Die Verhandlungen sind intensiv, aber konstruktiv", heißt es seitens der Bahn. Der Konzern und die Lokführergewerkschaft GDL seien zuversichtlich, noch in der kommenden Woche eine Einigung zu erzielen, teilte die Bahn am Samstag mit. Und die GDL? Die sieht bis dahin von weiteren Streiks ab.
Experte: GDL-Forderung wird erfüllt werden
Die Gewerkschaft wollte mit den Streiks vor allem ihre Forderung nach einer 35-Stunden-Woche für Schichtbedienstete bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Der Verkehrsökonom Christian Böttger geht davon aus, dass diese GDl-Forderung jetzt auch erfüllt werden wird.
Böttger hat früher mal für die Deutsche Bahn gearbeitet und ist Experte im Bereich Zugverkehr. Finanziell sei die Forderung ohnehin kein "großes Problem".
Knackpunkt Gewerkschaftsstreit
Laut Böttger habe die Bahn vor allem verhindern wollen, dass die GDL im Kmapf mit der Konkurrenz-Gewerkschaft EVG gestärkt wird. Das DB Management stehe eher auf der Seite der EVG. "Aber ich gehe davon aus, dass jetzt der Druck größer wird seitens des Eigentümers", so Böttger und rechnet deshalb mit einer Einigung.
Da die Tarifparteien Stillschweigen vereinbart haben, gibt es derzeit aber zum Stand der Verhandlungen keinerlei öffentliche Kommunikation.
